Die Willis von Felix Dörmann
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Aus schwarzblauer Wolken Geschiebe |
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Der Funkelstern der Liebe |
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Glutäugig zu lodern beginnt, |
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Zerfetzte Nebelstreifen |
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Grausilbern schwimmen und schweifen |
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Und schaukeln im Abendwind; |
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Aus müdgebeugten Weiden |
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Eintönig rauscht und singt |
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Ein Wasser durch die Haiden, |
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Von nickenden Gräsern umringt; |
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In Lüften, rosig-feuchten, |
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Kastaniendüfte zieh'n, |
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Johanniswürmer leuchten, |
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Nachtvögel huschen und flieh'n. |
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Und reich und immer reicher |
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Entflammt der Sterne Pracht, |
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Und weich und immer weicher |
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Und schwüler athmet die Nacht. |
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Die Wolken sind versunken |
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Am fernen Horizont; |
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Flüssigen Silbers trunken, |
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Weißglühend naht der Mond ... |
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Die jugendfrischen Mienen |
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Vom Lichte weich umschienen, |
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Ein Knab' die Straße zog, |
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Wie rothe Haideblüthen |
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Die Wangen ihm erglühten, |
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Ein Lied vom Mund ihm flog. |
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Hinaus in die strahlenden, hellen |
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Gefilde, selig und frei, |
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Wie Lerchengeschmetter schwellen |
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Die Töne und verquellen |
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In einen Jubelschrei. |
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Im Überschwang der Gefühle |
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In's Haidekraut er springt, |
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Und Gräser, thauig-kühle, |
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Sein bebender Arm umschlingt. |
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Er küsst die schimmernden Kronen |
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Am Boden, leben-geschwellt: |
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»Möcht' immer auf dir wohnen, |
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Du liebe, süße Welt. |
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O Gott, wie ist das Leben |
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So schön, so wunderschön, |
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Möcht' wie der Vogel schweben |
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Leicht über Thal und Höh'n! |
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Dann wär' die Welt mein eigen, |
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Die ganze reiche Welt, |
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Dann wollt' ich niedersteigen, |
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Wo's eben mir gefällt; |
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Und jauchzend wollt ich umwinden |
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Und küssen ein liebliches Kind. |
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O sagt mir wo eines zu finden, |
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O sagt es geschwind.« ... |
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Da schauert leise, leise |
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In's Ohr ihm eine Weise, |
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So traurig, sehnsuchtsvoll, |
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Und schmeichelnde Stimmen erwidern |
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Mit heiß-durchhauchten Liedern |
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Und wildes Schluchzen schwoll. |
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»Das sind der Willis' Schaaren! |
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Jetzt soll mich Gott bewahren.« |
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Und nah und immer näher |
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Ein blasser Reigen schwebt, |
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Und weh' und immer weher |
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Ein klagendes Singen bebt: |
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»Wir sind verstorbene Bräute. |
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Hochzeitliches Geläute |
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Umklang uns nie, ach nie! |
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Uns grüßte statt jauchzender Reigen |
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Nur weinender Todesgeigen |
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Grabdunkle Melodie; |
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Wir haben heiß empfunden, |
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Doch nie dem Geliebten verbunden, |
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Hat jede nur Liebe geträumt, |
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Uns gläubig hinzugeben |
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Auf Sterben und auf Leben |
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Wir habens verschmäht und versäumt. |
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Nun sind wir schlafen 'gangen, |
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Doch loderndes Verlangen |
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Aus Grab und Gruft uns hebt, |
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Nach Küssen, selig bangen, |
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Nach zärtlichem Umfangen |
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Die Seele stöhnt und bebt. |
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O Du sollst selig werden, |
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Wie keiner noch auf Erden. |
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O komm' in unsern Kreis, |
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Wir wollen Dich umschließen, |
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Und jauchzen und genießen |
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Und küssen - schwer und heiß.« |
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Die Willis, blass vor Sehnen, |
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Sich ihm entgegen dehnen, |
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Die dunklen Feueraugen |
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In seine sich senken und saugen |
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So zärtlich, süß und wild, |
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Der Lippen Purpurrosen |
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Die seinen weich umkosen, |
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Ihr Hauch ihn warm umquillt |
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Da schnürt auch ihm die Kehle |
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Fiebernder Sehnsucht Faust |
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Und zischend durch die Seele |
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Ein Glutstrom sengt und braust. |
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Die Glieder, die wonnedurchgrauten, |
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Von trunk'ner Begierde gewiegt, |
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Mit stammelnden Liebeslauten |
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Den Willis entgegen er fliegt. |
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Und in zitterndem Verlangen |
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Schmiegt er seine heißen Wangen |
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Einer Willa zärtlich an. |
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Ihre feinen, weichen Hände |
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Fassen ihn um's Haupt, |
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Küsse, Küsse ohne Ende, |
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Bis er zu ersticken glaubt. |
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Seliges Jauchzen der Willis erklingt, |
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Weiter der Reigen schwingt. |
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Aus dem Arm der Feinen, Kleinen |
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Reißt mit zornig-wildem Weinen |
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Ihn ein düster-schönes Weib. |
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Hoch auf wogt der üppig-volle, |
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Leidenschaftlich-zärtlich-tolle, |
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Lustversengte, blasse Leib |
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Und schon hat zu wilden Wonnen |
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Stürmisch ihn das Weib umsponnen. |
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Ächzen von Brust zu Brust, |
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Lallende Laute der Lust, |
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Jäh dann ein wüthender Schrei: |
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»Wer wagt sich herbei! |
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Mein ist er, mein, |
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Ganz allein!« |
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Höhnisches Kichern der Willis erklingt, |
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Weiter der Reigen schwingt. |
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Schimmernde Leiber umfliegen |
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Enger und enger den Mann; |
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Glühende Glieder schmiegen |
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Keuchend sich an, |
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Zitternde, lebenswarme, |
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Schlangengeschmeidige Arme |
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Schnüren und pressen ihn ein, |
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Seligstes Genießen |
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Wonnewirbel schießen |
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Heiß durch Mark und Bein. |
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Schwellende Jubelweisen; |
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Wilder und wilder sie kreisen. |
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143 |
Mit weißem Schaum umflogen |
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Die Lippen scharlachroth, |
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Die Willis ihn umwogen, |
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Geschüttelt und gebogen, |
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Von liebestoller Noth. |
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Die wollustfeuchten, dunkeln |
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Nachtaugen blitzen, funkeln, |
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Sie lodern, sprüh'n und glüh'n, |
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Wie Sterne - roth und grün. |
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Toller und toller der Reigen schwingt, |
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Zähneknirschen der Willis erklingt, |
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Heisere Gurgeltöne, |
155 |
Raubthiergestöhne, |
156 |
Krachen und Klingen von reißendem Fleisch, |
157 |
Wehegekreisch, |
158 |
Gellende Laute der Raserei, |
159 |
Und inmitten, |
160 |
Qualenzerschnitten! |
161 |
Ein Sterbeschrei ... |
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Durch müdgebeugte Weiden |
163 |
Das fahle Frühlicht rann, |
164 |
Da lag auf rother Haiden |
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Herzblutig, im Verscheiden, |
166 |
Ein todtgeliebter Mann ... |
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167 |
Fernab der Reigen der Willis schwingt, |
168 |
Fernab tosendes Jauchzen verklingt. |
Details zum Gedicht „Die Willis“
Felix Dörmann
17
168
677
1870 - 1928
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Felix Dörmann ist der Autor des Gedichtes „Die Willis“. Der Autor Felix Dörmann wurde 1870 in Wien geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1886 bis 1928 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 677 Wörter. Es baut sich aus 17 Strophen auf und besteht aus 168 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Felix Dörmann sind „Toni“, „Was dann?“ und „Kitty“. Zum Autor des Gedichtes „Die Willis“ haben wir auf abi-pur.de weitere 89 Gedichte veröffentlicht.
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