Dämmerung von Felix Dörmann
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Zur Abendzeit, wenn sich die Wolken färben, |
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Wenn Alles glüht in rötlich-gelbem Licht, |
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Da muß der Sinne Glut in mir ersterben, |
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Und keusch und lauter meine Seele spricht, |
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Zur Abendzeit, wenn sich die Wolken färben. |
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Und es erwacht in ihr ein tiefes Sehnen, |
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Nach keuscher Liebe zittert ihr Gebet, |
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Und niederrieseln ätzend-scharfe Tränen, |
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Sie weiß es wohl, daß es zu spät, zu spät! |
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Und immer qualenreicher wird das Sehnen. |
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Mit stiller Freude sehn es die Dämonen |
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Und flüstern süß-verlockend ihr ins Ohr: |
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Wir wollen Dich für jede Qual entlohnen, |
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Auf, auf, sei stark und raffe Dich empor! |
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Und immer süßer locken die Dämonen |
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Erstorbne Gluten wieder sich entflammen, |
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Es stöhnt das Herz nach jener Trunkenheit, |
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In welcher das Bewußtsein bricht zusammen, |
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Nach Wollustkrämpfen meine Seele schreit; |
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Erstorbne Gluten wieder sich entflammen! |
Details zum Gedicht „Dämmerung“
Felix Dörmann
4
20
131
1870 - 1928
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Dämmerung“ des Autors Felix Dörmann. Der Autor Felix Dörmann wurde 1870 in Wien geboren. Zwischen den Jahren 1886 und 1928 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 131 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere Werke des Dichters Felix Dörmann sind „Die Willis“, „Ein Abschied“ und „Toni“. Zum Autor des Gedichtes „Dämmerung“ haben wir auf abi-pur.de weitere 89 Gedichte veröffentlicht.
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