Intérieur von Felix Dörmann
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Verdunkelt war Dein weites Schlafgemach, |
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So ganz wie damals, und ein schwerer Hauch |
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Von welkem Lorbeer, Veilchen und Lavendel, |
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Erstickend, süß-betäubend koste, ganz |
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Wie damals, um die wonnig müden Nerven. |
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Mit schwanken Schritten trat ich ein bei Dir. |
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Ein schlankes Wachslicht schüttet fahlen Schein |
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Aus bronce-geschnittnem Riesengirandol |
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Und spielt und huscht und tänzelt launentoll |
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Um deines breiten Lagers üppig-weiße |
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Geraffte Schillerseide - um Dich selbst, |
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Die nackt und reglos ruht wie ein Gebilde |
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Von Künstlerhand, aus dunklem Erz getrieben. |
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Aus Deinem Aug', dem weiterschloss'nen, starrt |
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Erstickter Hass und höhnende Verzweiflung. |
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Und aus zernagten, breitgewölbten Lippen |
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In schwarzen Perlen rieselt langsam Blut |
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Auf deines breiten Lagers üppig-weiße |
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Geraffte Schillerseide ............. |
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Eintönig hackt Dein Rosenpapagei |
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An seines Käfigs gelbe Messingstäbe |
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Er weiß ja nicht. |
Details zum Gedicht „Intérieur“
Felix Dörmann
3
22
121
1870 - 1928
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Felix Dörmann ist der Autor des Gedichtes „Intérieur“. Der Autor Felix Dörmann wurde 1870 in Wien geboren. Zwischen den Jahren 1886 und 1928 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 22 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 121 Worte. Der Dichter Felix Dörmann ist auch der Autor für Gedichte wie „Kitty“, „Anna“ und „Hermance“. Zum Autor des Gedichtes „Intérieur“ haben wir auf abi-pur.de weitere 89 Gedichte veröffentlicht.
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