Dreihundertmal von Theodor Fontane

Dreihundertmal hab’ ich gedacht:
Heute hast Du’s gut gemacht,
Dreihundertmal durchfuhr mich das Hoffen:
Heute hast Du ins Schwarze getroffen,
Und dreihundertmal vernahm ich den Schrei
Des Scheibenwärters: „es ging vorbei.“
Schmerzlich war mir’s dreihundertmal; –
Heute ist es mir egal.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Dreihundertmal“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
42
Entstehungsjahr
1895
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht heißt „Dreihundertmal“ und wurde von Theodor Fontane verfasst, einem der bekanntesten deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Da Fontane von 1819 bis 1898 lebte, ist sein Werk in die Epoche des Realismus einzuordnen.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das lyrische Ich eine wiederholende Situation schildert, die von Hoffnung und Enttäuschung geprägt ist. Die genannte Zahl „dreihundertmal“ vermittelt dabei ein Gefühl der Langzeitigkeit und Ausdauer, die schließlich in Resignation mündet.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das motivierte Streben nach Erfolg oder Genauigkeit („Heute hast Du’s gut gemacht“, „Heute hast Du ins Schwarze getroffen“), das jedoch stets von der Realität enttäuscht wird - verkörpert durch die Aussage des „Scheibenwärters“, der erklärt, dass das Ziel verfehlt wurde („es ging vorbei“). Die wiederholte Enttäuschung und der Schmerz führen dazu, dass das lyrische Ich jegliches Interesse oder Gefühl zu verlieren scheint („Heute ist es mir egal“).

Die achteilige Strophe des Gedichts ist klar strukturiert und zeichnet sich durch Einfachheit und Verständlichkeit aus. Die Sprache ist schnörkellos und direkt, was typisch für Fontanes Werk und die Epoche des Realismus ist. Ein wiederkehrendes Motiv ist die häufige Wiederholung, die den frustrierenden Kreislauf der immer gleichen Erfahrungen eindrücklich verdeutlicht.

Insgesamt kann das Gedicht als einen Ausdruck der Resignation und Enttäuschung interpretiert werden - eine Darstellung der Erfahrung, immer wieder zu scheitern und schließlich das Interesse und die Motivation zu verlieren. Es kann als Metapher für die Herausforderungen und Enttäuschungen des Lebens gesehen werden, die dazu führen können, dass man Gefühle der Gleichgültigkeit entwickelt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Dreihundertmal“ des Autors Theodor Fontane. Der Autor Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin geboren. 1895 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Stuttgart und Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 42 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Emilie“, „An Lischen“ und „An Marie“. Zum Autor des Gedichtes „Dreihundertmal“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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