Trostaria von Johann Christian Günther
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Endlich bleibt nicht ewig aus, |
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Endlich wird der Trost erscheinen, |
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Endlich grünt der Hofnungsstrauß, |
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Endlich hört man auf zu weinen, |
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Endlich bricht der Thränenkrug, |
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Endlich spricht der Tod: Genug! |
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Endlich wird aus Waßer Wein, |
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Endlich kommt die rechte Stunde, |
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Endlich fällt der Kercker ein, |
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Endlich heilt die tiefste Wunde, |
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Endlich macht die Sclaverey |
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Den gefangnen Joseph frey. |
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Endlich, endlich kan der Neid, |
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Endlich auch Herodes sterben, |
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Endlich Davids Hirtenkleid |
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Seinen Saum in Purpur färben, |
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Endlich macht die Zeit den Saul |
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Zur Verfolgung schwach und faul. |
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Endlich nimmt der Lebenslauf |
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Unsers Elends auch ein Ende, |
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Endlich steht ein Heiland auf, |
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Der das Joch der Knechtschaft wende, |
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Endlich machen vierzig Jahr |
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Die Verheißung zeitig wahr. |
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Endlich blüht die Aloe, |
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Endlich trägt der Palmbaum Früchte, |
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Endlich schwindet Furcht und Weh, |
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Endlich wird der Schmerz zu nichte, |
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Endlich sieht man Freudenthal, |
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Endlich, Endlich kommt einmahl. |
Details zum Gedicht „Trostaria“
Johann Christian Günther
5
30
141
1695 - 1723
Barock
Gedicht-Analyse
Johann Christian Günther ist der Autor des Gedichtes „Trostaria“. Günther wurde im Jahr 1695 in Striegau geboren. Im Zeitraum zwischen 1711 und 1723 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Der Schriftsteller Günther ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Der Barock umfasst etwa den Zeitraum von 1600 bis 1720. Die Übersetzung des portugiesischen Wortes „barocco“ lautet „unregelmäßig geformte Perle“. Der Dreißigjährige Krieg, der im Jahr 1618 begann und 30 Jahre später (also 1648) endete, hat die Literaturepoche des Barocks in hohem Maße geprägt. Der Krieg war eine Katastrophe von einem Ausmaß, das kaum vorstellbar ist. Die Bevölkerung litt unter den Kämpfen, Hungersnöten und besonders unter der Pest, an der viele Menschen starben. Die Anzahl der Menschen Deutschlands ging um etwa ein Drittel zurück. Die Literatur des Barocks ist stark beeinflusst von der Antithetik. Das bedeutet, die Menschen der damaligen Zeit nahmen ihre Welt als gegensätzlich und widersprüchlich war. Das Leben der einfachen Bevölkerung war von Armut geprägt. Bei den Adeligen herrschten jedoch Luxus und Verschwendung. In Deutschland führte der Barock zu einer Ablösung des Lateinischen im Schriftwerk - einschließlich der philosophischen und wissenschaftlichen Literatur - durch das Deutsche. Im Zeitalter des Barocks war der überwiegende Teil der Literatur Gelegenheitsdichtung. Man dichtete bei Hofe als Fürstenhuldigung oder zur gehobenen Unterhaltung. Für die wohlhabende Bevölkerung schrieben Lyriker für Taufen, Beerdigungen oder Hochzeiten. Die Dichtung im Barock wird deswegen auch als Gesellschaftsdichtung bezeichnet.
Das vorliegende Gedicht umfasst 141 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 30 Versen. Der Dichter Johann Christian Günther ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Abend“, „Abendlied“ und „Rosen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Trostaria“ weitere 264 Gedichte vor.
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