Weisenborn, Günther - Zwei Männer

Schlagwörter:
Günther Weisenborn, Analyse einer Kurzgeschichte, Interpretation, Referat, Hausaufgabe, Weisenborn, Günther - Zwei Männer
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Referat

Analyse

Günther Weisenborn - Zwei Männer

Günther Weisenborn war ein deutscher Schriftsteller und Widerstandskämpfer. Geboren wurde er am 10. Juli 1902 in Velbert, am 26. März 1969 ist er in Berlin gestorben.

In der Kurzgeschichte von Günther Weiseborn mit dem Titel „Zwei Männer“ geht es um zwei Männer, eine Farmer und seinen ‚Angestellten’, die während großer Not die gesellschaftliche Stellung vergessen und gemeinsam eine lebensbedrohende Situation bewältigen. Die Geschichte spielt in Argentinien. Durch heftige Regenfälle wird das ganze Land von Santa Sabina überschwemmt. Dadurch wird einem Farmer die gesamte Teeernte zerstört, sein Farmarbeiter verliert Frau und Kind bei dieser Überschwemmung. Als beide versuchen, ihr Unglück zu fassen, kommt jedoch erst die richtige große Flut: der Parana, der größte Fluss Argentiniens, tritt über die Ufer und reißt alles mit sich.

In dieser Kurzgeschichte werden die äußere und innere Handlung deutlich sichtbar. Im äußeren Handlungsverlauf wird die zerstörende Flut mit ihren Folgen für Mensch und Natur geschildert. Die innere Handlung stellt die zwischenmenschliche Beziehung der beiden Männer dar. Der Text enthält deutliche Merkmale einer Kurzgeschichte. Bei dem unmittelbaren Beginn findet sich der Leser sofort im Geschehen. Die Spannung steigert sich im Laufe der Geschichte, insbesondere zu dem Zeitpunkt, indem der innere Handlungsverlauf beschrieben wird (ab Zeile 64). Der halboffene Schluss gibt Hinweise auf einen möglichen Ausgang [„Morgen gehen wir zurück und fangen wieder an“,Z.102]. Es wird in der Geschichte eine Wende im Leben der beiden Männer beschrieben. Nichts ist mehr wie vorher in ihrem Leben: der Farmer hat seine Teefelder verloren, der Peon Frau und Kind.

Diese Kurzgeschichte wurde aus der Perspektive eines personalen Erzählers geschrieben. Er berichtet zunächst neutral von dem Geschehen um die Männer herum, weiß aber beim inneren Handlungsverlauf, was der Peon denkt. Sprache und Erzählweise sind schlicht. Sachlich werden die Umstände beschrieben, in der die Handlung stattfindet. Jedoch immer, wenn von der Gefährlichkeit und Zerstörungskraft des Wassers berichtet wird, benutzt der Erzähler Metaphern [ [Z.29 Dieser Feind hier, das Wasser, war bösartig wie hundert Schlangen, die heranzischten, und todesdurstig wie der Puma auf dem Ast.] [Z.61 Blüten, Möbel und Leichen vereinigten sich zu einem Zug des Todes...] Die übrige Erzählweise wirkt dagegen etwas unbeteiligt, zeitweise sogar auch etwas gleichgültig.

Der Text stellt die zwischenmenschliche Beziehung zweier Männer in einer lebensbedrohlichen Situation dar. Der Farmer und der Indio haben unterschiedliche gesellschaftliche Stellungen. Der Farmer ist eher bereit, diese aufzugeben [Z.17 Der Farmer, im Begriff, nach Mannes Art zu handeln...], während der Peon in der größten Not zuerst mit dem Gedanken spielt, seinen „Herren“ umzubringen, sich dann aber selbst das Leben nehmen will, nachdem er festgestellt hat, dass der Farmer ein guter Mensch ist.

Meiner Meinung nach gelingt es dem Autor sehr gut, die Spannung sowohl der äußeren wie auch der inneren Handlung zu vermitteln. So kann man die Situation der Männer beim Steigen der Wasserhöhe nachempfinden, wenn sie vor dem Wasser Schritt für Schritt zurückweichen müssen. Zudem kann man sich gut in die Lage der beiden Männer hineinversetzen und den Konflikt des Indios nachfühle. So ist man am Schluss erleichtert, dass die Männer eine Lösung finden und beide zusammen an einen Neuanfang denken.

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