Der Wanderer von Friedrich Nietzsche
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Es geht ein Wandrer durch die Nacht |
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Mit gutem Schritt; |
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Und krummes Tal und lange Höhn — |
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Er nimmt sie mit. |
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Die Nacht ist schön — |
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Er schreitet zu und steht nicht still, |
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Weiß nicht, wohin sein Weg noch will. |
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Da singt ein Vogel durch die Nacht: |
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?Ach Vogel, was hast du gemacht! |
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Was hemmst du meinen Sinn und Fuß |
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Und gießest süßen Herz-Verdruß |
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Ins Ohr mir, daß ich stehen muß |
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Und lauschen muß — — |
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Was lockst du mich mit Ton und Gruß?" — |
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Der gute Vogel schweigt und spricht: |
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?Nein, Wandrer, nein! Dich lock ich nicht |
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Mit dem Getön — |
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Ein Weibchen lock ich von den Höhn — |
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Was gehts dich an? |
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Allein ist mir die Nacht nicht schön — |
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Was gehts dich an? Denn du sollst gehn |
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Und nimmer, nimmer stille stehn! |
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Was stehst du noch? |
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Was tat mein Flötenlied dir an, |
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Du Wandersmann?" |
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Der gute Vogel schwieg und sann: |
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?Was tat mein Flötenlied ihm an? |
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Was steht er noch? — |
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Der arme, arme Wandersmann!" |
Details zum Gedicht „Der Wanderer“
Friedrich Nietzsche
4
29
168
1844 - 1900
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Friedrich Nietzsche ist der Autor des Gedichtes „Der Wanderer“. Der Autor Friedrich Nietzsche wurde 1844 in Röcken (Heute Ortsteil von Lützen, Sachsen-Anhalt) geboren. Im Zeitraum zwischen 1860 und 1900 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 29 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 168 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Friedrich Nietzsche sind „Sils-Maria“, „Zarathustras Lied“ und „Der Weise spricht“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Wanderer“ weitere 25 Gedichte vor.
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