Kein Echo von Franz von Dingelstedt
1 |
Es zittert durch die Luft ein Klang |
2 |
Und hallt im Herzen nach; |
3 |
Ob eine Aeolsharfe sprang, |
4 |
Ob wo ein Glöcklein brach? |
|
|
5 |
Hoch um die Alpenhörner fliegt |
6 |
Ein heller Morgentraum, |
7 |
Und auf dem See, gleich Schwänen, wiegt |
8 |
Sich weißer Sege Saum. |
|
|
9 |
O wüßt' ich doch, wie mir zu Muth! |
10 |
Zerfließen möcht' ich ganz, |
11 |
Vergehen in der Berge Gluth, |
12 |
In Abendduft und Glanz! |
|
|
13 |
Die Arme breit' ich sehnend aus |
14 |
Und rufe rings herum: |
15 |
Nur eine Hand, ein Herz, ein Haus! |
16 |
Vergebens! - Alles stumm! |
Details zum Gedicht „Kein Echo“
Franz von Dingelstedt
4
16
82
1814 - 1881
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Kein Echo“ stammt vom Autor Franz von Dingelstedt, der in der Zeit des 19. Jahrhunderts lebte und arbeitete. Dies wirft uns mitten in die Ära des Realismus, in der das Leben und die Realitäten der Menschen in Literatur und Kunst im Mittelpunkt standen.
Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht einen starken Eindruck von Melancholie und Verlangen. Dabei scheint die Natur als Kulisse für die tiefgreifenden Gedanken und Gefühle des lyrischen Ichs zu dienen.
Der Inhalt des Gedichts setzt sich aus den inneren Gedanken und Gefühlen des lyrischen Ichs zusammen, das sich nach Zugehörigkeit und Wärme sehnt. Die unerwiderte Sehnsucht wird durch die Weite und Stille der Natur hervorgehoben und vertieft. Das lyrische Ich drückt eine tiefe Traurigkeit und Melancholie aus, und es wünscht sich, in der prächtigen und doch einsamen Alpenlandschaft zu zerfließen. Diese tiefe Sehnsucht nach Zugehörigkeit - symbolisiert durch eine Hand, ein Herz, ein Haus - bleibt unerfüllt.
In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in eleganter, lyrischer Prosa verfasst und verfügt über vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist emotional und bildhaft, und es wird eine Vielzahl von Naturbildern verwendet, um die inneren Gefühle des lyrischen Ichs zu unterstreichen. Die Worte „zittert“, „hallt“, „Morgentraum“ und „Abendduft“ wecken sehr sinnliche Eindrücke und vermitteln die tiefgreifenden Emotionen des lyrischen Ichs. Das Gedicht endet mit einem starken, kraftvollen Bild der Stille und Einsamkeit, welches die unerwiderte Sehnsucht und das tiefe Verlangen des lyrischen Ichs betont.
Weitere Informationen
Franz von Dingelstedt ist der Autor des Gedichtes „Kein Echo“. Dingelstedt wurde im Jahr 1814 in Halsdorf (Hessen) geboren. In der Zeit von 1830 bis 1881 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 82 Worte. Die Gedichte „Mir ist, als müßtest du empfinden“, „Am Grabe Chamissos“ und „Meiner Mutter“ sind weitere Werke des Autors Franz von Dingelstedt. Zum Autor des Gedichtes „Kein Echo“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Weitere Gedichte des Autors Franz von Dingelstedt (Infos zum Autor)
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt