Woher? von Victor Blüthgen
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Wie der Wasserlilie Kelch |
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Leuchtend auf den Wellen schwanket, |
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Während in dem Schoß der Wasser |
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Sich ihr stiller Stengel ranket: |
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So, ein lichtes Wunder, schwimmt |
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Träumerisch mir im Gemüte |
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Über tiefen, dunklen Fluten |
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Meiner Liebe weiße Blüte. |
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Ihre Wurzel sah ich nie; |
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Heimlich sproßten ihre Triebe: |
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Wie sie plötzlich sich entfaltet, |
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Wußt' ich eins nur - daß ich liebe! |
Details zum Gedicht „Woher?“
Victor Blüthgen
3
12
59
1844 - 1920
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Woher?“ wurde von Victor Blüthgen verfasst, der zwischen den Jahren 1844 und 1920 lebte. Das lässt auf die Epoche des Realismus oder Moderne schließen.
Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht Metaphern und bildhafte Sprache verwendet, um Gefühle und Empfindungen zu vermitteln. Die Natur spielt eine große Rolle, besonders der Vergleich mit der Wasserlilie bietet eine sinnliche, ästhetische Darstellung.
Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Liebe, die der Autor mit einer Wasserlilie vergleicht. Im ersten Vers beschreibt er, wie eine Wasserlilie auf Wasser schwankt, und ihr Stiel sich still im Wasser rankt. Im nächsten Teil überträgt er dieses Bild auf seine Liebe, die ebenfalls auf den „tiefen, dunklen Fluten“ seines Geistes schwimmt. Das lyrische Ich reflektiert über seine Liebe und ihrer Herkunft. Es ist sich dieser Liebe sicher („Wusst' ich eins nur - daß ich liebe!“), aber die Wurzeln oder der Ursprung dieser Liebe bleiben geheimnisvoll und verborgen.
Formal gesehen hat das Gedicht 3 Strophen mit jeweils 4 Versen. Die Sprache ist poetisch, mit starken Bildern und Metaphern. Die beschreibende Sprache des Autors verleiht dem Gedicht eine gewisse Leichtigkeit und Schönheit, die mit den Themen Liebe und Natur korrespondiert. Es wird die Feinheit und Erhabenheit der Liebe durch das Gleichnis mit der Wasserlilie dargestellt, welche auf den „dunklen Fluten“ der Gefühlswelt des lyrischen Ichs „schwimmt“. Das Gedicht lässt auch Raum für Interpretation und Reflexion über die mysteriöse Natur der Liebe und ihre Entstehung.
Zusammenfassend ist das Gedicht eine mystische, romantische Darstellung der Liebe. Der Autor nimmt den Leser auf eine sinnliche Erfahrung mit, um seine Empfindungen und Gedanken zu erforschen.
Weitere Informationen
Victor Blüthgen ist der Autor des Gedichtes „Woher?“. Der Autor Victor Blüthgen wurde 1844 in Zörbig geboren. Zwischen den Jahren 1860 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 59 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Victor Blüthgen sind „Am Futterplatz“. Zum Autor des Gedichtes „Woher?“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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