Auf der Düne von Victor Blüthgen
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Die Nacht rauscht in den Bäumen, |
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Die Sterne schimmern sacht; |
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Am Strande die Wellen schäumen |
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Und heißen mich plaudernd säumen |
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Im dämmrigen Reiche der Nacht. |
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Sie schwatzen verworrene Kunde, |
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Geschichten, gespenstisch-dumm, |
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Von stillen Schläfern im Grunde. |
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Es nicken in weiter Runde |
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Die dürren Gräser so stumm. |
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Mein Herz beginnt zu schlagen, |
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Und seufzend regen sich drein, |
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Gebannt seit manchen Tagen, |
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Die Geister der alten Klagen |
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Und wollen erlöset sein. |
Details zum Gedicht „Auf der Düne“
Victor Blüthgen
3
15
69
1844 - 1920
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Auf der Düne“ wurde von Victor Blüthgen verfasst, der von 1844 bis 1920 lebte. Somit lässt es sich zeitlich in die Epoche des Realismus bis hin zur Moderne einordnen, obwohl eine genaue Entstehungszeit nicht angegeben ist.
Beim ersten Lesen wird ein Eindruck von melancholischer und vielleicht auch unheimlicher Stimmung erzeugt. Während das Gedicht anfangs von einer ruhigen Nacht am Meer mit einer naturschönen Umgebung spricht, wechselt die Atmosphäre mit jeder Strophe in eine weniger freundliche Richtung.
Inhaltlich zeigt das Gedicht das lyrische Ich, das alleine in einer ruhigen Nacht am Meer ist und offenbar von den Wellen und der umgebenden Natur zum Verweilen aufgefordert wird. Die Wellen scheinen Geschichten zu erzählen, jedoch unverständliche und gar gespenstisch-dumme Geschichten. Mit der letzten Strophe wird klar, dass das lyrische Ich emotional gekennzeichnet ist. Ihrem Herzen gehen alte Klagen nicht aus dem Sinn, welche erlöst sein wollen. Dies legt eine Interpretation nahe, dass das lyrische Ich sich mit vergangenen Schmerzen oder Erinnerungen befasst und vermutlich auf eine Art Befreiung oder Linderung hofft.
Das Gedicht besteht aus drei Strophen, die jeweils fünf Verse haben. Die Reimform ist nicht konstant, was dem Gedicht eine gewisse Unruhe oder Unbeständigkeit gibt, womöglich eine Spiegelung der inneren Welt des lyrischen Ichs. Der Sprachstil des Gedichts ist deutlich geprägt von Metaphern und Bildern, die tiefergehende Emotionen und Gedanken hervorrufen. Das Meer mit seinen Wellen und die nächtliche Umgebung werden als lebendige, sogar sprechende Wesen dargestellt, vielleicht eine Art Naturromantik.
Zusammengefasst gibt uns Victor Blüthgen mit „Auf der Düne“ ein Gefühl von Einsamkeit und Innenschau des lyrischen Ichs, welche durch die Sprachwahl und formale Gestaltung unterstützt wird. Es wird die Spannung zwischen der ruhigen, schönen Natur und der ungelösten emotionalen Konflikte des lyrischen Ichs erzeugt, welche das Gedicht prägen und interpretatorische Räume öffnen.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Auf der Düne“ ist Victor Blüthgen. Der Autor Victor Blüthgen wurde 1844 in Zörbig geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1860 und 1920. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 69 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 15 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Victor Blüthgen ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Traum“, „Ach, wer doch das könnte!“ und „Schneckenlied“. Zum Autor des Gedichtes „Auf der Düne“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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