Der Knabe von Christian Felix Weiße

Mich will der Informator schlagen?
Nein, nein, das geht nicht weiter an:
Als Knabe must ich es ertragen,
Doch jetzt bin ich schon halb ein Mann.
 
Ist er nicht klüger dieß zu wissen?
So hör er nur, was Hannchen spricht;
Will ich die kleine Närrin küssen:
So spricht sie, geh, dein Bart, der sticht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Knabe“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1758
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Knabe“ stammt von Christian Felix Weiße, einem deutschen Dichter aus dem 18. Jahrhundert. Dies lässt sich anhand des Datums seiner Geburt und seines Todes ablesen. Ihm werden die kinderliterarischen Anfänge in Deutschland zugeschrieben, doch auch sein Spätwerk, in dem dieses Gedicht wohl einzuordnen ist, hat bedeutende Merkmale.

Beim ersten Lesen erscheint das Gedicht als Humorvolle Anekdotenhafte Entgegnung eines jungen Menschen auf die vermeintliche Autorität und Disziplinierung durch eine Lehrperson. Es zeigt einen Übergang von der Unmündigkeit zur Selbstständigkeit.

Inhaltlich geht es um einen jungen Mann, den Informator, der glaubt, ihm drohe eine körperliche Züchtigung. Er weist diese drohende Bestrafung zurück und betont, dass er nicht mehr ein kleiner Junge ist, sondern sich zu einem jungen Mann entwickelt hat. Im zweiten Teil des Gedichts zeigt er auf humorvolle Weise das Wissen um seine Veränderung, indem er ein kleines Mädchen zitiert, das sagt, sein Bart würde stechen, wenn er sie küssen wollte.

Nach dieser inhaltlichen Deutung kann das lyrische Ich als mutig und selbstbewusst interpretiert werden. Trotz seiner noch jungen Jahre hat es ein deutliches Bewusstsein seiner Reife und nimmt die Auflehnung gegen ungerechte Behandlung in die Hand.

Das Gedicht ist in zwei vierzeilige Strophen aufgeteilt, so wirkt es simpel, direkt und leicht verständlich. In Sachen Sprache verwendet der Autor einfaches Vokabular und kurze, prägnante Sätze, die den rebellischen Charakter des lyrischen Ichs unterstreichen. Die Sprache wirkt volksnah und alltagsbezogen.

Zusammengefasst handelt das Gedicht „Der Knabe“ von Christian Felix Weiße von der Adoleszenz und der gewonnenen Selbstsicherheit, die damit einhergeht. Es ist in seiner Struktur und Sprache einfach gehalten, was die jugendliche Entschlossenheit und Direktheit des lyrischen Ichs unterstreicht. Es ist ein humorvolles, nachdenkliches Stück über das Heranwachsen und den Mut, sich gegen Unrecht zu wehren.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der Knabe“ ist Christian Felix Weiße. Im Jahr 1726 wurde Weiße in Annaberg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1758. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Aufklärung zugeordnet werden. Der Schriftsteller Weiße ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 54 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Gedichte „An die Muse“, „An ein Veilchen“ und „An einen Bach im Winter“ sind weitere Werke des Autors Christian Felix Weiße. Zum Autor des Gedichtes „Der Knabe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 100 Gedichte vor.

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