Der Friede von Christian Felix Weiße

Schon lang trink ich den goldnen Frieden
Mit meiner Chloe her:
Bald wird uns sein Verzug ermüden,
Wir seufzen, trinken, flehn, und doch, wo bleibet er?
 
O nähmen Könige der Erden
Zum Beyspiel dich und mich:
Sie würden bald versöhnet werden;
Den Mittag zanken wir, und Abends küß ich dich.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Friede“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
50
Entstehungsjahr
1758
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Friede“ wurde von dem deutschen Dichter und Schleichdramatiker Christian Felix Weiße verfasst. Weiße, geboren am 28. Januar 1726 und gestorben am 16. Dezember 1804, gehört zur Epoche der Aufklärung.

Das Gedicht hinterlässt zunächst einen melancholischen Eindruck, da im ersten Teil das lyrische Ich und seine Geliebte Chloe auf den Frieden warten, der jedoch trotz Sehnsucht und Gebeten scheinbar nicht eintritt. In der zweiten Strophe gibt das lyrische Ich einen Wunsch preis.

Grundsätzlich handelt das Gedicht von dem Streben und Warten auf Frieden. Das lyrische Ich trinkt mit seiner Geliebten Chloe auf den Frieden und sie wünschen sich seine Ankunft, doch er bleibt aus. Im zweiten Teil wünscht sich das lyrische Ich, dass die Könige der Welt sich an ihnen ein Beispiel nehmen sollten, da sie sich trotz Streitigkeiten immer wieder versöhnen und Ruhe finden.

Die Aussage des Gedichts scheint eine Mahnung für die Herrscher der Welt zu sein, weniger Streitigkeiten zu führen und stattdessen mehr auf Harmonie und Versöhnung zu setzen, um so den Frieden herbeizuführen. Dies könnte in Anbetracht der Zeit, in der Weiße lebte, als Kritik an den zahlreichen Kriegen und Auseinandersetzungen, die Europa zu dieser Zeit erschütterten, gesehen werden.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen zu je vier Versen, somit handelt es sich um eine gleichmäßige Zweistrophenform. Die Sprache ist relativ einfach und voll von eindringlichen, emotionalen Bildern. Es wird sehr poetisch von Frieden, Sehnsucht und Versöhnung gesprochen, was die Aussagekraft des Gedichts unterstreicht. Gleichzeitig besitzt das Gedicht aber auch eine leichte ironische Note, insbesondere in der letzten Zeile, in der das lyrische Ich seine eigenen Streitigkeiten mit Chloe so leicht herunterspielt. Dies sorgt für einen interessanten Kontrast zur sonst eher schweren Thematik.

Weitere Informationen

Christian Felix Weiße ist der Autor des Gedichtes „Der Friede“. Weiße wurde im Jahr 1726 in Annaberg geboren. Im Jahr 1758 ist das Gedicht entstanden. In Leipzig ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Aufklärung kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 50 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Christian Felix Weiße sind „Cephalus und Aurore“, „Chloe“ und „Chloe im Bade“. Zum Autor des Gedichtes „Der Friede“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 100 Gedichte vor.

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