In Venedig von Georg Trakl
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Stille in nächtigem Zimmer. |
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Silbern flackert der Leuchter |
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Vor dem singenden Odem |
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Des Einsamen; |
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Zaubrisches Rosengewölk. |
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Schwärzlicher Fliegenschwarm |
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Verdunkelt den steinernen Raum, |
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Und es starrt von der Qual |
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Des goldenen Tages das Haupt |
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Des Heimatlosen. |
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Reglos nachtet das Meer. |
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Stern und schwärzliche Fahrt |
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Entschwand am Kanal. |
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Kind, dein kränkliches Lächeln |
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Folgte mir leise im Schlaf. |
Details zum Gedicht „In Venedig“
Georg Trakl
3
15
55
1887 - 1914
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Georg Trakl ist der Autor des Gedichts „In Venedig“. Trakl war ein österreichischer Dichter, und eines der wichtigsten Mitglieder des österreichischen Expressionismus. Er lebte von 1887 bis 1914, wobei sein Leben vor dem Hintergrund des aufkommenden ersten Weltkriegs und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft stattfand.
Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht dunkel und ruhig, mit Bildern von nächtlichen Zimmern, Schwärmen von schwarzen Fliegen und einer starr auf das Meer blickenden Figur. Diese dunklen Bilder erzeugen eine melancholische und ruhige Stimmung, die den gesamten Ton des Gedichts bestimmt.
Inhaltlich spricht das lyrische Ich von seiner Einsamkeit und Heimatlosigkeit. Dies wird deutlich durch Zeilen wie „Vor dem singenden Odem / Des Einsamen“ und „Des Heimatlosen“. Dies könnte ein Hinweis auf Trakls persönlichen Zustand während der Entstehung des Gedichts sein, da er bekanntermaßen unter Drogenmissbrauch und Depressionen litt. Darüber hinaus könnte die wiederholte Bezugnahme auf Dunkelheit und Nacht auch ein Hinweis auf Trakls düstere und pessimistische Sicht auf die Welt um ihn herum sein.
In Bezug auf Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils fünf Versen besteht. Dies gibt dem Gedicht eine einfache und klare Struktur. Die Sprache ist eher einfach, aber die Verwendung von starken und bildhaften Ausdrücken lässt das Gedicht lebendig und lebhaft wirken. Die dunklen und melancholischen Bilder, die Trakl schafft, sind ein Kennzeichen seines expressionistischen Stils, da sie stark auf die Emotionen des Lesers abzielen und dabei die Realität entstellen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass „In Venedig“ ein trauriges und melancholisches Gedicht über Einsamkeit und Heimatlosigkeit ist. Es ist stark von Trakls persönlichem Leben und den damaligen gesellschaftlichen Umständen beeinflusst und zeichnet sich durch seinen dunklen, bildhaften Ausdruck aus.
Weitere Informationen
Das Gedicht „In Venedig“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Georg Trakl. Der Autor Georg Trakl wurde 1887 in Salzburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1903 und 1914. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Trakl ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 15 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 55 Worte. Weitere Werke des Dichters Georg Trakl sind „De profundis“, „Der Gewitterabend“ und „Der Spaziergang“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „In Venedig“ weitere 60 Gedichte vor.
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