Täuschende Erinnerung von Maximilian Bern

Schau ich in entlegene Zeit zurück,
Dann dünkt mich, ich sehe entschwundenes Glück,
Wenn auch in keinem Lebensjahr
In Wahrheit je ich glücklich war!
Was ferneher leuchtet in goldigem Schein
Wie sinkender Sonne Prangen,
Kann nur der Jugend Nachglanz sein
Am Weg, den ich traurig gegangen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Täuschende Erinnerung“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
1849 - 1923
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Täuschende Erinnerung“ stammt von dem österreichischen Schriftsteller Maximilian Bern, der in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts lebte.

Berns Gedicht hinterlässt einen nachdenklichen, etwas melancholischen ersten Eindruck. Die Behandlung des Themas 'Erinnerung' auf eine doch recht schwermütige Art und Weise lässt einen in den eigenen Gedanken verweilen.

In einfachen Worten besagt das lyrische Ich des Gedichts, dass es beim Blick in die Vergangenheit ein Gefühl von verlorenem Glück empfindet. Es stellt jedoch klar, dass es sich bei diesem Gefühl um eine Täuschung handelt, da das lyrische Ich in Wahrheit niemals wirklich glücklich war. Lang vergangene Zeiten erscheinen ihm in einem goldenen Schein, ähnlich dem einer untergehenden Sonne, aber das lyrische Ich erkennt, dass dies nur der Nachglanz seiner Jugend ist. Der Weg, den es in seiner Vergangenheit gegangen ist, wird als traurig beschrieben.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus einer achtsilbigen Strophe, wobei die ersten vier Verse das Gefühl der Täuschung durch die Erinnerung einführen, und die letzten vier Verse diese Idee weiter vertiefen. Hinsichtlich der Sprache verwendet Bern eine poetische, bildreiche Sprache; insbesondere die Verwendung von Naturelementen wie der „sinkender Sonne“ und „goldigem Schein“ erzeugt symbolhafte Bilder, die die emotionale Verfassung des lyrischen Ichs widerspiegeln.

Insgesamt lässt das Gedicht erkennen, dass Erinnerungen oft trügerisch und romantisiert sind. Durch den Einsatz von metaphorischer Sprache stellt Bern die Idee dar, dass die Vergangenheit in einem falschen, idealisierten Licht gesehen wird, das von der Realität abweicht.

Weitere Informationen

Maximilian Bern ist der Autor des Gedichtes „Täuschende Erinnerung“. Im Jahr 1849 wurde Bern in Cherson geboren. In der Zeit von 1865 bis 1923 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 46 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Maximilian Bern sind „Allerseelen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Täuschende Erinnerung“ weitere 10 Gedichte vor.

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