Herbstmahnung von Maximilian Bern
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Ich dachte deiner, ich alter Tor, |
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Der an eine Knospe sein Herz verlor, |
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Und schon allein die Erinnerung |
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An deinen Liebreiz machte mich jung; |
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Da fiel im Mondlicht vergilbt und matt |
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Auf meinen Schatten ein welkes Blatt. |
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Ein Zufall war es! und dennoch verzagt |
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Hab deiner ich nicht mehr zu denken gewagt. |
Details zum Gedicht „Herbstmahnung“
Maximilian Bern
1
8
52
1849 - 1923
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Herbstmahnung“ wurde von Maximilian Bern verfasst, der von 1849 bis 1923 lebte. Dies positioniert das Gedicht historisch in das 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, eine Ära, die oft mit romantischen und sentimentalen Ausdrucksformen in der Literatur verbunden wird.
Beim ersten Lesen fällt auf, dass das Gedicht einen gewissen Grad an Melancholie und Nostalgie aufweist. Es hat den Klang einer bitter-süßen Reflektion oder eines Rückblicks.
Was die Handlung betrifft, so spricht das lyrische Ich von einer Zeit, in der es jung war und sich in eine „Knospe“ verliebte - ein möglicher metaphorischer Verweis auf einen jungen Liebhaber oder eine jugendliche Liebe. Und obwohl die bloße Erinnerung an diese Zeit das lyrische Ich verjüngt, scheint ein Vorfall im Herbst, symbolisiert durch ein welkes Blatt, das auf seinen Schatten fällt, diese heiteren Reflexionen zu trüben. Dieser Vorfall, obwohl zufällig, entmutigt das lyrische Ich und hindert es daran, weiter an die geliebte Person zu denken.
Die Form des Gedichts ist eine einfache Strophe mit acht Versen. Die Sprache ist recht einfach und direkt, ohne zu komplizierte Metaphern oder Bilder. Es gibt eine starke Betonung auf Kontrasten - Jugend und Alter, Erinnerung und Vergessen, Liebe und Verlust - die eine starke emotionale Wirkung erzeugen.
Insgesamt scheint das Gedicht die flüchtige, aber prägende Natur der Jugend und der ersten Liebe zu thematisieren. Es spricht die Unvermeidlichkeit des Alterns und des Verlusts an und erinnert den Leser daran, dass die schönen Momente des Lebens oft vergänglich sind und von traurigen Erfahrungen überschattet werden können.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Herbstmahnung“ des Autors Maximilian Bern. 1849 wurde Bern in Cherson geboren. Zwischen den Jahren 1865 und 1923 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 52 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „In der Frühlingsnacht“ und „Allerseelen“ sind weitere Werke des Autors Maximilian Bern. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Herbstmahnung“ weitere 10 Gedichte vor.
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Zum Autor Maximilian Bern sind auf abi-pur.de 10 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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