Das Meer erglänzte weit hinaus von Heinrich Heine

Das Meer erglänzte weit hinaus,
Im letzten Abendscheine;
Wir saßen am einsamen Fischerhaus,
Wir saßen stumm und alleine.
 
Der Nebel stieg, das Wasser schwoll,
Die Möve flog hin und wieder;
Aus deinen Augen, liebevoll,
Fielen die Thränen nieder.
 
Ich sah sie fallen auf deine Hand,
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Und bin auf’s Knie gesunken;
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Ich hab’ von deiner weißen Hand
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Die Thränen fortgetrunken.
 
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Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib,
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Die Seele stirbt vor Sehnen; –
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Mich hat das unglückseel’ge Weib
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Vergiftet mit ihren Thränen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Das Meer erglänzte weit hinaus“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht mit dem Titel „Das Meer erglänzte weit hinaus“ wurde von dem deutschen Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine verfasst. Heine wurde am 13. Dezember 1797 geboren und starb am 17. Februar 1856. Seine Werke gehören zur Epoche der Romantik, die etwa von 1795 bis 1848 andauerte.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von einer melancholischen und melancholischen Atmosphäre. Es vermittelt das Bild einer stillen und einsamen Szene an einem Abend am Meer. Die Stimmung ist emotional und traurig, mit den wiederholten Hinweisen auf Tränen und Einsamkeit.

Inhaltich beschreibt das lyrische Ich eine Situation, in der es zusammen mit einer anderen Person, wahrscheinlich einer geliebten Frau, an einem einsamen Ort am Meer sitzt. Es gibt eine Reihe von Naturbeschreibungen, die eine melancholische Stimmung erzeugen. Das lyrische Ich beobachtet, wie Tränen aus den Augen der Frau fallen, nimmt ihre Hand und trinkt die Tränen. Danach berichtet es, dass es sich seit dieser Erfahrung verzehrt und seine Seele vor Sehnsucht stirbt. Es sieht die Frau als Unglücksbringerin, die es mit ihren Tränen „vergiftet“ hat.

Die Form und Sprache von Heines Gedicht folgen den Konventionen der Romantik. Die Form ist eine einfache und geordnete Strophenstruktur von vier Vierzeilern mit einem konsequenten Reimschema (ABCB). Die Sprache ist einfach und klar, mit prägnanten, bildhaften Ausdrücken. Auf der Ebene der Metaphorik werden die Tränen der Frau als Gift dargestellt, welches das lyrische Ich verletzt und krank macht. Diese Symbolik trägt zur Atmosphäre der Melancholie und Traurigkeit bei und vermittelt gleichzeitig das intensive Gefühl der Sehnsucht und Liebe, die das lyrische Ich für die Frau empfindet.

Insgesamt ist „Das Meer erglänzte weit hinaus“ ein Gedicht, das von Einsamkeit, unerfüllter Liebe und tiefem Leid erzählt. Es ist gekennzeichnet durch lebendige Naturbeschreibungen, emotionale Direktheit und eine präzise, anschauliche Symbolik. Es zeigt Heines Meisterschaft in der Schaffung einer starken und berührenden Atmosphäre nur durch die subtile Verwendung von Sprache und Form.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Das Meer erglänzte weit hinaus“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1824. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 82 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das Meer erglänzte weit hinaus“ weitere 535 Gedichte vor.

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