Allnächtlich im Traume seh’ ich dich von Heinrich Heine
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Allnächtlich im Traume seh’ ich dich, |
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Und sehe dich freundlich grüßen, |
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Und lautaufweinend stürz’ ich mich |
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Zu deinen süßen Füßen. |
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Du siehst mich an wehmüthiglich, |
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Und schüttelst das blonde Köpfchen; |
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Aus deinen Augen schleichen sich |
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Die Perlenthränentröpfchen. |
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Du sagst mir heimlich ein leises Wort, |
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Und giebst mir den Strauß von Zypressen. |
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Ich wache auf, und der Strauß ist fort, |
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Und’s Wort hab’ ich vergessen. |
Details zum Gedicht „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“
Heinrich Heine
3
12
65
1822–1823
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ ist verfasst von Heinrich Heine, einem prominente Dichter der deutschen Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte. Eine zeitliche Einordnung ist schwierig, da Heine seine Werke nicht immer zeitnah publizierte, aber es stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Beim ersten Lesen fällt sofort die melancholische und träumerische Atmosphäre des Gedichtes auf. Liebe, Sehnsucht und Wehmut sind die dominierenden Themen.
Der Inhalt lässt sich wie folgt zusammenfassen: Das lyrische Ich hat wiederkehrende Träume von einer geliebten Person. Diese Person grüßt es freundlich, was das lyrische Ich zu emotionalen Reaktionen, hier speziell Tränen, bewegt. Die Geliebte reagiert wiederum mit Traurigkeit. Es folgt ein Austausch von Worten und ein Geschenk (der Strauß von Zypressen), aber sobald das lyrische Ich erwacht, kann es sich weder an das Wort erinnern noch findet es den Strauß.
Was das lyrische Ich aussagen möchte, liegt in der Reflexion ihrer unerfüllten Liebe und Sehnsucht begründet. Es sehnt sich nach der geliebten Person, kann aber nur in Träumen und nicht in der Realität mit ihr kommunizieren.
Betrachtet man Form und Sprache des Gedichts, zeigt sich eine eindeutige vierteilige Struktur (4 Strophen mit jeweils 4 Versen). Die Sprache ist sehr geprägt von emotionalen und bildlichen Ausdrücken, etwa „Perlentränentröpfchen“ für Tränen. Auch werden Phänomene aus der Traumwelt, wie das plötzliche Verschwinden von Objekten oder das Vergessen von Gesprochenem, in poetische Worte gefasst. Insgesamt trägt die bildreiche und emotionale Sprache zur melancholischen Stimmung des Gedichts bei.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1823. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 65 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, ich sehne mich nach Thränen“, „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ und „Ahnung“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ weitere 535 Gedichte vor.
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