[Das Glück ist eine leichte Dirne] von Heinrich Heine

Das Glück ist eine leichte Dirne,
Und weilt nicht gern am selben Ort;
Sie streicht das Haar dir von der Stirne
Und küßt dich rasch und flattert fort.
 
Frau Unglück hat im Gegentheile
Dich liebefest an’s Herz gedrückt;
Sie sagt, sie habe keine Eile,
Setzt sich zu dir an’s Bett und strickt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „[Das Glück ist eine leichte Dirne]“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1851
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „[Das Glück ist eine leichte Dirne]“ ist von dem deutschen Dichter Heinrich Heine, der im 19. Jahrhundert lebte. Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht schlicht und verständlich, aber gleichzeitig erzeugt es auch eine melancholische und nachdenkliche Stimmung.

Inhaltlich behandelt das Gedicht metaphorisch das Verhältnis des lyrischen Ichs zu Glück und Unglück. Glück wird dabei als „leichte Dirne“, als flüchtige Geliebte charakterisiert, die nur kurz am selben Ort verweilt. Sie küsst das lyrische Ich und verschwindet dann schnell wieder. Im Gegensatz dazu wird das Unglück als eine zuverlässige und treue Begleiterin charakterisiert, die sich fest an das lyrische Ich klammert, keine Eile hat und geduldig an dessen Bett sitzt und strickt. Das lyrische Ich scheint damit zu äußern, dass Glück flüchtig ist und nur selten und kurz zu Besuch kommt, während Unglück eine beständige Begleiterin im Leben zu sein scheint.

Das Gedicht ist in zwei Strophen mit jeweils vier Versen gegliedert, welche einen stringenten Aufbau haben und sich in ihrer Form spiegeln. Die Metapher der 'leichten Dirne' für das Glück kombiniert mit der Frau Unglück unterstreicht das Kontrastverhältnis der beiden Figuren. Die Sprache von Heine ist klar und verständlich, aber gleichzeitig sehr ausdrucksstark. Die Personifizierung des Glücks und Unglücks und die starken Bilder, die Heine wählt, machen das Gedicht sehr eindringlich. Metaphorik und Personifikation dienen dazu, die Gefühle und Einsichten des lyrischen Ichs greifbar zu machen. Der Einsatz endreimender Verse verleiht dem Gedicht einen ruhigen, fast schon lakonischen Rhythmus, der seine melancholische Stimmung unterstützt. Diese Form und Sprachgestaltung tragen zum Gesamteindruck des Gedichts als nachdenkliches und nicht unbedingt optimistisches Stück Lyrik bei.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „[Das Glück ist eine leichte Dirne]“ ist Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1851 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 54 Worte. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“. Zum Autor des Gedichtes „[Das Glück ist eine leichte Dirne]“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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