Warnung von Heinrich Heine
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Solche Bücher läßt du drucken! |
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Teurer Freund, du bist verloren! |
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Willst du Geld und Ehre haben, |
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Mußt du dich gehörig ducken. |
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Nimmer hätt ich dir geraten, |
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So zu sprechen vor dem Volke, |
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So zu sprechen von den Pfaffen |
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Und von hohen Potentaten! |
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Teurer Freund, - du bist verloren! |
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Fürsten haben lange Arme, |
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Pfaffen haben lange Zungen, |
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Und das Volk hat lange Ohren! |
Details zum Gedicht „Warnung“
Heinrich Heine
3
12
62
1797 - 1856
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Warnung“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem deutschen Dichter, Journalisten und Literaturkritiker, der von 1797 bis 1856 lebte. Der kirchen- und regierungskritische Radikalität des Gedichts nach zu urteilen, lässt es sich zeitlich vermutlich in die Periode der Restauration (1815–1848) einordnen, in welcher Heine bekannt für seine kritische Haltung gegenüber religiösen und politischen Autoritäten war.
Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht den Eindruck einer entschiedenen Mahnung oder Warnung. Der Dichter wendet sich an einen Freund und drückt seine Sorge um dessen Sicherheit und Wohl aus.
Im Inhalt des Gedichts scheint sich das lyrische Ich an einen Freund zu wenden, der Werke veröffentlicht hat, die anscheinend kontrovers sind und gegen Autoritäten, sowohl religiöse als auch weltliche, sprechen. Es warnt ihn davor, dass diese Entscheidungen gefährlich sind und dazu führen könnten, dass er sowohl seinen gesellschaftlichen als auch finanziellen Status verliert. Es deutet darauf hin, dass er sich „ducken“ muss, um Geld und Ehre zu erhalten. Die wiederholte Aussage 'Teurer Freund, du bist verloren' zeigt die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit der Warnung.
Die Form des Gedichts besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Heine verwendet einen direkten und leicht verständlichen Ausdruck, um seine Botschaft zu vermitteln. Die Sprache ist einfach und klar, sie enthält aber auch starke Bilder, wie die „langen Arme“ der Fürsten, die „langen Zungen“ der Pfaffen und die „langen Ohren“ des Volkes, die für die Weite ihrer Macht und Einflussnahme stehen könnten.
Zusammenfassend könnte man interpretieren, dass das Gedicht Heines Kritik an der Zensur und Unterdrückung der Meinungsfreiheit durch die Autoritäten seiner Zeit zum Ausdruck bringt und seinen Wunsch, dass die Menschen die Freiheit haben sollten, ihre Gedanken und Meinungen offen auszudrücken, ohne Angst vor Repression oder Verlust. Gleichzeitig stellt es die Realität dar, dass Menschen, die dies tun, oft mit negativen Konsequenzen konfrontiert werden.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Warnung“ des Autors Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Das Gedicht ist in der Zeit von 1813 bis 1856 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 62 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Als ich, auf der Reise, zufällig“, „Alte Rose“ und „Altes Lied“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Warnung“ weitere 535 Gedichte vor.
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