Beschränkt von Wilhelm Busch

Halt dein Rößlein nur im Zügel,
Kommst ja doch nicht allzuweit.
Hinter jedem neuen Hügel
Dehnt sich die Unendlichkeit.
Nenne niemand dumm und säumig,
Der das Nächste recht bedenkt.
Ach, die Welt ist so geräumig,
Und der Kopf ist so beschränkt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „Beschränkt“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Beschränkt“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner, der vor allem für seine humorvoll-satirischen Verse und Bildergeschichten bekannt ist. Busch lebte im 19. Jahrhundert, daher kann das Gedicht zeitlich der Epoche des Realismus zugeordnet werden.

Auf den ersten Blick fällt die relativ einfache, klare Sprache des Gedichts auf. Es ist in einer allgemein verständlichen Weise verfasst und beinhaltet doch eine tiefgründige Botschaft.

Das Gedicht vermittelt den Inhalt in zwei Strophen, wobei jede auf eine spezifische Aussage abzielt. Die erste Strophe rät dazu, sich nicht zu sehr zu hetzen oder zu weit voraus zu streben, da man nie wirklich das „Ende“ erreichen kann, symbolisiert durch die „Unendlichkeit“ hinter jedem neuen Hügel. Das lyrische Ich scheint hier die Unmöglichkeit zu betonen, alles Wissen oder alle Erfahrungen zu erlangen, da die Welt und die Möglichkeiten dazu einfach zu weitläufig sind.

Die zweite Strophe ermahnt den Leser, niemanden als dumm oder träge zu bezeichnen, der sich stattdessen auf das Naheliegende konzentriert. Die implizite Botschaft des lyrischen Ichs hier könnte sein, dass das Bedenken des Naheliegenden oder Gegenwärtigen eine kluge Entscheidung sein kann, da unsere menschlichen Fähigkeiten – symbolisiert durch den „beschränkten“ Kopf – Grenzen haben.

Die Form und Sprache des Gedichts sind relativ schlicht und direk. Es besteht aus zwei Vierzeilern, einem gewöhnlichen Reimschema für Gedichte (ABAB CDCD), und die verwendeten Worte sind überwiegend gebräuchlich und unkompliziert. Interessanterweise benutzt Busch eine Mischung aus konkretem und metaphorischem Bildmaterial: Während das „Rößlein“, der „Hügel“ und der „Kopf“ sehr greifbare Bilder darstellen, sind die „Unendlichkeit“ und die „geräumige“ Welt eher abstrakte Konzepte. Diese Mischung zeigt Buschs Fähigkeit, komplexe philosophische Ideen und Lebensratschläge in alltäglichen Sprachbildern darzustellen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Beschränkt“ des Autors Wilhelm Busch. Der Autor Wilhelm Busch wurde 1832 in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. In Wiesbaden u. Berlin ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 41 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Als Christus der Herr in Garten ging“, „Als er noch krause Locken trug“ und „Also hat es dir gefallen“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Zum Autor des Gedichtes „Beschränkt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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