Befriedigt von Wilhelm Busch
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Gehorchen wird jeder mit Genuß |
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Den Frauen, den hochgeschätzten, |
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Hingegen machen uns meist Verdruß |
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Die sonstigen Vorgesetzten. |
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Nur wenn ein kleines Mißgeschick |
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Betrifft den Treiber und Leiter, |
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Dann fühlt man für den Augenblick |
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Sich sehr befriedigt und heiter. |
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Als neulich am Sonntag der Herr Pastor |
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Eine peinliche Pause machte, |
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Weil er den Faden der Rede verlor, |
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Da duckt sich der Küster und lachte. |
Details zum Gedicht „Befriedigt“
Wilhelm Busch
3
12
63
nach 1848
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Wilhelm Busch, der berühmte deutsche Karikaturist und Dichter, ist der Autor des Gedichts „Befriedigt.“ Der Autor hat im 19. Jahrhundert gewirkt und wurde vor allem für seinen humoristischen und sarkastischen Stil bekannt.
Der erste Eindruck des Gedichts lässt auf eine satirische Darstellung der Machtstrukturen und des Gehorsams in der Gesellschaft schließen. Der Titel des Gedichts „Befriedigt“ scheint mit den Ironie, die in den Strophen vorherrscht, in Verbindung zu stehen.
In der ersten Strophe spricht das lyrische Ich davon, dass Menschen gerne Frauen gehorchen, jedoch Probleme mit anderen Vorgesetzten haben. Dies könnte eine Anspielung auf die natürliche Zuneigung, Respekt oder einfach den Willen nach Harmonie in persönlichen Beziehungen sein, während andere Autoritätspersonen als stressig oder unangenehm empfunden werden.
In der zweiten Strophe geht es um Schadenfreude, das Vergnügen, das man fühlt, wenn Missgeschicke unsere Vorgesetzten treffen. Dies kann als menschliche Neigung interpretiert werden, sich erleichtert oder zufrieden zu fühlen, wenn Menschen, die uns Ärger bereiten, Fehler machen oder in Schwierigkeiten geraten.
Die dritte Strophe spricht einen besonderen Vorfall an, bei dem der Pastor während einer Rede ins Stocken gerät und der Küster sich vor Lachen biegt. Dies zeigt eine Art von Rebellion oder Widerstand gegen Autorität, die sogar in den Kirchen, den traditionellen Orten des Respekts und der Ehrerbietung, vorhanden ist.
Das Gedicht ist klar in drei Vierervers-Strophen gegliedert. Die Sprache ist einfach und direkt, was üblich ist für Busch's Stil. Die Verwendung von Reimen und Rhythmus verleiht dem Gedicht einen leicht verständlichen Fluss. Die Sprache ist humoristisch und ironisch, eine Technik, die Busch nutzt, um Gesellschaftskritik unterhaltsam und leicht zugänglich zu machen. Er setzt eine alltägliche Sprache und alltägliche Beobachtungen ein, um tiefere Themen wie Machtstrukturen, Gehorsam und menschliche Beziehungen zu behandeln.
Weitere Informationen
Wilhelm Busch ist der Autor des Gedichtes „Befriedigt“. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 63 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Ach, ich fühl es! Keine Tugend“, „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“ und „Als Christus der Herr in Garten ging“. Zum Autor des Gedichtes „Befriedigt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.
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