Abschied von Wilhelm Busch

Ach, wie eilte so geschwinde
Dieser Sommer durch die Welt.
Herbstlich rauscht es in der Linde,
Ihre Blätter mit dem Winde
Wehen übers Stoppelfeld.
 
Hörst du in den Lüften klingend
Sehnlich klagend das Kuru?
Wandervögel, flügelschwingend,
Lebewohl der Heimat singend,
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Ziehn dem fremden Lande zu.
 
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Morgen muß ich in die Ferne.
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Liebes Mädchen, bleib mir gut.
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Morgen lebt in der Kaserne,
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Daß er exerzieren lerne,
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Dein dich liebender Rekrut.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Abschied“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
69
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Abschied“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Dichter und Zeichner, der von 1832 bis 1908 lebte. Seine Arbeiten fallen in die Epoche des Realismus.

Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht ein Gefühl von Melancholie und Abschiedsschmerz. Die herbstliche Stimmung, die Wandervögel, die sich auf den Weg in die Ferne machen und schließlich das lyrische Ich, das ebenfalls einen Abschied ankündigt, verbinden sich zu einer stimmigen, wenn auch wehmütigen Atmosphäre.

Das Gedicht handelt im wörtlichen Sinn vom Ende des Sommers, dem Herannahen des Herbstes und der bevorstehenden Abreise des lyrischen Ichs, das als Rekrut in die Kaserne ziehen muss. In einem tieferen Sinn geht es jedoch um Abschied im Allgemeinen - Abschied von der Heimat, von geliebten Personen und von alten Gewohnheiten.

Die Aussagen des lyrischen Ichs deuten darauf hin, dass es den bevorstehenden Abschied bedauert, sich aber aufgrund äußerer Umstände - die Dienstpflicht als Soldat - dazu gezwungen sieht. Der Wunsch, dass das „liebe Mädchen“ ihm „gut“ bleiben möge, spiegelt eine Hoffnung auf eine positive Zukunft nach der Rückkehr wider.

Das Gedicht ist in drei fünfversige Strophen unterteilt, die jeweils durch einen Reim in der Form AABB gehalten sind. Diese klare, einfache Struktur passt gut zur schlichten, volksliedhaften Sprache des Gedichts. Der Sprachstil ist bildhaft und verwendet viele Naturmetaphern, was den Abschied und die Veränderung besonders anschaulich werden lässt.

Insgesamt bietet das Gedicht „Abschied“ von Wilhelm Busch eine eindringliche Reflexion über Abschied und Wandel, die durch ihre klare Form und anschauliche Sprache besonders wirksam wird. Es zeigt die natürliche und unvermeidliche Natur von Veränderung und legt dabei einen Fokus auf die emotionalen Aspekte von Abschied und Trennung.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Abschied“ des Autors Wilhelm Busch. 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. Zwischen den Jahren 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Wiesbaden u. Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 69 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 15 Versen. Die Gedichte „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Zum Autor des Gedichtes „Abschied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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