Der Bauer und sein Kind von Julius Karl Reinhold Sturm
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Der Bauer steht vor seinem Feld |
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und zieht die Stirne kraus in Falten: |
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"Ich hab' den Acker wohl bestellt |
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auf gute Aussaat streng gehalten, |
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nun sieh' mir eins das Unkraut an, |
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das hat der BÖSE FEIND getan!" |
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Da kommt sein Knabe hochbeglückt |
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mit bunten Blumen reich beladen, |
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im Felde hat er sie gepflückt, |
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Kornblumen sind es, Mohn und Raden. |
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Er jauchzt:"Sieh' Vater, nur die Pracht, |
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die hat der liebe GOTT gemacht! |
Details zum Gedicht „Der Bauer und sein Kind“
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1816 - 1896
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Der Bauer und sein Kind“ wurde von Julius Karl Reinhold Sturm verfasst, einem deutschen Dichter, der in der Zeit des späten 19. Jahrhunderts aktiv war.
Der erste Eindruck des Gedichts ist einer Gegensätzlichkeit oder einer Gegensatzanordnung. Es gibt zwei deutlich unterschiedliche Charaktere – den Bauern und sein Kind – und ihre jeweiligen Perspektiven, die völlig gegensätzlich sind.
Inhaltlich geht es im Gedicht um einen Bauern, der über sein Feld schaut und kritisiert, dass trotz seiner Mühen und Bemühungen Unkraut gewachsen ist. Das Kind des Bauern hingegen hat eine völlig andere Sichtweise und bewundert die Schönheit der auf dem Feld wachsenden Blumen. Der Bauer sieht die Arbeit, die noch getan werden muss, und die Fehler, während das Kind die Schönheit und das Wunder der Natur sieht. In einfachen Worten zeigt uns das Gedicht die unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven von Erwachsenen und Kindern. Die Message könnte sein, dass man die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten sollte und dass Schönheit selbst in Unkraut gefunden werden kann.
Das Gedicht folgt einer einfachen und klaren Form, die in zwei Strophen mit jeweils sechs Versen organisiert ist. Der Versbau ist klar und unkompliziert, verwendet wird das Metrum, welches den Fluss des Gedichts andeutet. Der Wechsel der Perspektiven zwischen den beiden Strophen unterstreicht die Absicht des dichterischen Verfahrens. Die Sprache des Gedichtes ist ebenso klar und direkt. Sturm verwendet einfache, vertraute Wörter und bildhafte Beschreibungen, um die Einstellungen und Perspektiven der beiden Figuren zu verdeutlichen. Mit der etwas dramatischen Sprache des Bauern und der fröhlich unbeschwerten des Kindes wird der Kontrast zwischen den beiden Sichtweisen noch deutlicher.
Insgesamt handelt es sich bei „Der Bauer und sein Kind“ um ein Gedicht, das die Unterschiede in den Perspektiven von Erwachsenen und Kindern auf die Welt zum Ausdruck bringt. Es lädt den Leser dazu ein, seine eigene Perspektive zu überdenken und die Schönheit der Welt mit kindlichen Augen zu betrachten. Gleichzeitig wird durch die Dichotomie von Arbeit und Freude, von Anstrengung und Unbekümmertheit, ein universelles Thema im menschlichen Leben aufgegriffen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Bauer und sein Kind“ des Autors Julius Karl Reinhold Sturm. Sturm wurde im Jahr 1816 in Bad Köstritz geboren. In der Zeit von 1832 bis 1896 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 72 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Julius Karl Reinhold Sturm ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Pendel“, „Guter Rat“ und „Ein Liebesbrief aus alten Tagen“. Zum Autor des Gedichtes „Der Bauer und sein Kind“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 27 Gedichte vor.
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Zum Autor Julius Karl Reinhold Sturm sind auf abi-pur.de 27 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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