Meerleuchten von Julius Karl Reinhold Sturm

Ich fuhr durchs Meer auf nächtlicher Bahn,
Da glüht' es um mich wie in Flammen,
Und leuchtend hinter meinem Kahn
Schlugen die Wogen zusammen.
 
Und eine weithin lichte Spur
Bezeichnete meine Wege ...
War's auch ein flüchtiges Leuchten nur,
Es machte den Wunsch mir rege:
 
Ach, hätt' ich auf meines Lebens Bahn
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Solch' leuchtende Spur gezogen,
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Bevor einst mich und meinen Kahn
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Verschlingen die ewigen Wogen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Meerleuchten“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
1816 - 1896
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Meerleuchten“ stammt von dem deutschen Dichter Julius Karl Reinhold Sturm, der im 19. Jahrhundert, genauer zwischen 1816 und 1896, lebte. Daher lässt sich das Gedicht der Epoche des Biedermeiers zuordnen.

Bei der ersten Lektüre fällt die sprachlich bildhafte Darstellung einer nächtlichen Seereise auf. Das lyrische Ich schildert, wie es auf dem Meer unterwegs ist und die spektakuläre Sicht der flammenden Wogen um das eigene Schiff herum schätzt.

Der Inhalt des Gedichts ist metaphorisch. Hier ist das Hauptmotiv die Seefahrt, die als Metapher für das Leben und die Vergänglichkeit verwendet wird. Das lyrische Ich reflektiert seine Existenz und äußert den Wunsch, dass sein Lebensweg leuchtende Spuren hinterlassen möge, bevor es von den „ewigen Wogen“, das heißt, vom Tod, verschlungen wird.

Die Form des Gedichts ist die des vierzeiligen Kreuzreims, ein traditionelles Schema, das in der deutschen Lyrik weit verbreitet ist. Jede der drei Strophen besteht aus vier Versen, welche jeweils ein Quartett bilden. Es lässt sich ein durchgängiger Kreuzreim feststellen (abab).

In Bezug auf die Sprache fällt auf, dass das Gedicht einen einfachen, direkten Ausdruck aufweist. Die poetischen Bilder, die sich auf Licht und Dunkelheit beziehen, erzeugen eine Atmosphäre der Erhabenheit, aber auch der Melancholie und Vergänglichkeit. Dramatische Zuspitzungen wie „verschlingen die ewigen Wogen“ verstärken diese Atmosphäre. Trotz der scheinbaren Einfachheit der Sprache ist das Gedicht reich an Bedeutungen und Anspielungen, die sich erst bei näherer Betrachtung erschließen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Meerleuchten“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Julius Karl Reinhold Sturm. Geboren wurde Sturm im Jahr 1816 in Bad Köstritz. Zwischen den Jahren 1832 und 1896 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 65 Worte. Julius Karl Reinhold Sturm ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Schwalben“, „Ein deutscher Postillion“ und „Mir träumte“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Meerleuchten“ weitere 27 Gedichte vor.

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