Im September von Heinrich Seidel
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Wir wollen in den Nussbusch gehn |
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Und dort einmal zum Rechten sehn. |
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Das Eichhorn und der Häher |
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Sind arge Nüssespäher, |
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Der Buntspecht und die Haselmaus, |
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Die lieben auch den Nusskernschmaus! |
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Sie nagen und sie zwicken, |
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Sie hacken und sie picken, |
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Und wer nicht kommt zur rechten Zeit, |
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Geht, wie ihr wisst, der Mahlzeit queit. |
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Wir wollen in den Garten gehen |
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Und dort einmal zum Rechten sehn. |
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Zur Nachtzeit war es windig! |
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Nun seht nur her! Was find ich |
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Im sand'gen Steig, im grünen Gras, |
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Bald hier, bald dort? Was ist denn das? |
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Aepfel mit rothen Stirnen |
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Und goldgestreifte Birnen! |
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Und dort beim Eierpflaumenbaum ... |
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O seht nur hin! Man glaubt es kaum! |
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Wir wollen an den Zaun hin gehn |
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Und dort einmal zum Rechten sehn. |
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Was steht denn gleich dahinter? |
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O seht, zwei arme Kinder! |
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Sie ladet hinter ihrem Haus |
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Kein Garten ein zu frohem Schmaus. |
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Da sollte man doch denken: |
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Heut' giebt's was zu verschenken! |
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Und merkt ihr erst, wie wohl das thut, |
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Da schmeckt es euch noch mal so gut. |
Details zum Gedicht „Im September“
Heinrich Seidel
3
30
171
1842 - 1906
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Im September“ wurde von Heinrich Seidel verfasst, einem deutschen Ingenieur und Dichter, der im späten 19. Jahrhundert (Geburtsdatum: 25. Juni 1842, Todesdatum: 7. November 1906) lebte. Bei der zeitlichen Einordnung befinden wir uns also in der Epoche des Realismus.
Bereits beim ersten Lesen fällt das Gefühl von Schönheit und Lebensfreude auf, die der Gedichtband vermittelt. Es wirkt einladend und macht Lust, die Natur zu entdecken.
Die Handlung des Gedichts ist recht simpel: Das lyrische Ich und seine Begleiter streifen durch verschiedene Teile der Natur und laden den Leser ein, ihre Schönheit und Fülle kennenzulernen. In der ersten Strophe gehen sie zum Nussbusch und bemerken, wie die Tiere die Nüsse verzehren. In der zweiten Strophe machen sie einen Spaziergang durch den Garten und entdecken Äpfel und Birnen. In der letzten Strophe schließlich sehen sie zwei arme Kinder und laden diese zu sich ein, um ihre Ernte zu teilen. Die Botschaft des Gedichts ist also einerseits ein Lob auf die Natur und ihre Schönheit und Fülle, und andererseits eine Aufforderung zur Großzügigkeit und zum Teilen.
In Bezug auf die Form des Gedichts fällt auf, dass es aus drei Strophen mit jeweils zehn Versen besteht. Dabei folgt jeder Vers einem klaren Rhythmus und einem bestimmten Reimschema – beides Charakteristika der traditionellen lyrischen Form.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, mit konkreten Bildern und alltäglichen Wörtern. Seidel nutzt jedoch auch kreative, fast spielerische Elemente wie Reime und Rhythmen, um seine Botschaft zu vermitteln. Insgesamt ermöglicht diese Kombination aus Klarheit und Kreativität eine lebendige und anschauliche Darstellung der Natur und der darin stattfindenden Ereignisse.
Zusammengefasst zeigt 'Im September' von Heinrich Seidel auf anschauliche und angenehme Weise die Schönheit der Natur und betont die Freude und Großzügigkeit, die darin gefunden werden können. Es ist ein optimistisches Gedicht, das dazu einlädt, die einfachen Freuden des Lebens zu schätzen und mit anderen zu teilen.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Im September“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Seidel. Seidel wurde im Jahr 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1858 und 1906. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 171 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 30 Versen. Der Dichter Heinrich Seidel ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Luftballon“, „April“ und „Die Musik der armen Leute“. Zum Autor des Gedichtes „Im September“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 216 Gedichte vor.
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Das Video mit dem Titel „Heinrich Seidel: IM SEPTEMBER/IN SEPTEMBER (Gedicht zum Herbst) (Florian Friedrich)“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.
Weitere Gedichte des Autors Heinrich Seidel (Infos zum Autor)
- Arbeit ist das Zauberwort
- Die schönen Bäume
- Meine Puppe kriegst du nicht!
- Hänschen auf der Jagd
- Die Gaben
- Der Luftballon
- April
- Die Musik der armen Leute
- Der Zug des Todes
- Der Tod Moltkes
Zum Autor Heinrich Seidel sind auf abi-pur.de 216 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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