Die schönen Bäume von Heinrich Seidel
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Schön ist im Frühling die blühende Linde, |
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bienendurchsummt und rauschend im Winde, |
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hold von lieblichen Düften umweht. |
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Schön ist im Sommer die ragende Eiche, |
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die riesenhafte, die blätterreiche, |
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die da in Stürmen und Wettern besteht. |
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Schön ist im Herbste des Apfelbaums Krone, |
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die sich dem fleißigen Wandrer zum Lohne |
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beugt von goldener Früchte Pracht. |
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Aber noch schöner weiß ich ein Bäumchen, |
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das gar lieblich im ärmlichsten Räumchen |
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strahlt in der eisigen Winternacht. |
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Dieser will uns am besten gefallen. |
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Ihn verehren wir jauchzend vor allen, |
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ihn, den herrlichen Weihnachtsbaum. |
Details zum Gedicht „Die schönen Bäume“
Heinrich Seidel
3
15
88
1842 - 1906
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Der Verfasser des Gedichts „Die schönen Bäume“ ist Heinrich Seidel, ein deutscher Ingenieur und Schriftsteller, der vom 25. Juni 1842 bis zum 7. November 1906 lebte. Daher können wir das Gedicht zeitlich in das späte 19. Jahrhundert einordnen.
Auf den ersten Eindruck vermittelt das Gedicht eine tiefe Wertschätzung und Bewunderung für Bäume in all ihrer Vielfalt und Schönheit. Diese werden in den unterschiedlichen Jahreszeiten porträtiert, wobei jeder Baum seine individuelle Anziehungskraft und Bedeutung hat.
Im Inhalt des Gedichts wird der Leser in verschiedenen Strophen durch die Jahreszeiten geführt. In jeder Jahreszeit wird ein bestimmter Baum hervorgehoben: die blühende Linde im Frühling, die ragende Eiche im Sommer, und der Apfelbaum im Herbst. Die Schönheit dieser Bäume wird durch Beschreibungen ihrer Eigenschaften und ihres Aussehens dargestellt. Im letzten Teil des Gedichts wird allerdings ein Baum als der schönste von allen daargestellt - der Weihnachtsbaum. Dies verleiht dem Gedicht einen Hauch von Nostalgie und Vertrautheit, da der Weihnachtsbaum in vielen Kulturen ein Symbol des Zusammenkommens und der Freude ist.
Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit variierender Versanzahl, die ersten beiden haben jeweils sechs Verse, die letzte nur drei. Es zeigt keine festgelegten Reimschema, was ein eher freies Versmaß beinhaltet. Die Sprache des Gedichts ist eher einfach und direkt, dennoch malerisch und eingängig. In seiner Ausdrucksweise ist das Gedicht voller Begeisterung und Ehrfurcht für die Natur und ihre Jahreszeiten. Es zeigt eine tiefe Wertschätzung der Schönheit, die in jeder Jahreszeit zu finden ist und reflektiert somit den Geist der Romantik, einer literarischen Bewegung, die in der Zeit des Verfassers am Höhepunkt war. Daher kann man die Inszenierung der Natur als lebendiges und empfindungsfähiges Wesen als Hauptmerkmal von Seidels Dichtung sehen. Seine Vorliebe für den Weihnachtsbaum legt auch sein Gefühl für häusliche Geborgenheit und familiären Zusammenhalt offen.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Die schönen Bäume“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Seidel. Der Autor Heinrich Seidel wurde 1842 in Perlin (Mecklenburg-Schwerin) geboren. In der Zeit von 1858 bis 1906 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 88 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 15 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Seidel sind „Wälder im Walde“, „Die Schwalbe“ und „Winterfliegen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die schönen Bäume“ weitere 216 Gedichte vor.
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Zum Autor Heinrich Seidel sind auf abi-pur.de 216 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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