Ursprung der Rose von Friedrich Rückert
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Den Rosenzweig benagt ein Lämmchen auf der Weide, |
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Es tuts nur sich zur Lust, es tuts nicht ihm zuleide. |
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Dafür hat Rosendorn dem Lämmchen abgezwackt |
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Ein Flöckchen Wolle nur; es ward davon nicht nackt. |
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Das Flöckchen hielt der Dorn in scharfen Fingern fest; |
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Da kam die Nachtigall und wollte baun ihr Nest. |
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Sie sprach: "Tu auf die Hand und gib das Flöckchen mir, |
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Und ist mein Nest gebaut, sing ich zum Danke Dir. |
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Er gab, sie nahm und baut, und als sie nun gesungen, |
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Da ist am Rosendorn vor Lust die Ros entsprungen! |
Details zum Gedicht „Ursprung der Rose“
Friedrich Rückert
1
10
93
1788 - 1866
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das vorgelegte Gedicht „Ursprung der Rose“ wurde von Friedrich Rückert verfasst, einem deutschen Dichter, Übersetzer und Sprachforscher aus dem 19. Jahrhundert. Rückert gehörte zur Epoche der Romantik, die sich in der Literatur durch eine starke Betonung von Natur, Gefühlen und Individualität auszeichnete.
Beim Lesen des Gedichts fallen vor allem die idyllische Naturszenerie und die interagierenden Personen, in diesem Fall Tiere und Pflanzen, auf. Das Gedicht erzählt die einfache aber poetische Geschichte, wie die Rose ihren Ursprung fand. In zehn Versen beschreibt das lyrische Ich eine Sequenz von Ereignissen, die in einem harmonischen Zusammenhang stehen und letztendlich zur Entstehung der Rose führen. Der Rosenzweig wird von einem Lämmchen benagt, dieses lässt ein Flöckchen Wolle im Dorn hängen, dann kommt die Nachtigall, die dieses Flöckchen für ihr Nest möchte und daraufhin ihre Dankbarkeit durch ein Lied ausdrückt. Durch diese Melodie entsteht dann vor Freude die Rose.
Die Aussage des lyrischen Ichs zielt auf eine idealisierte, harmonische Darstellung der Natur ab, in der jedes Geschöpf seinen Beitrag leistet und alle Elemente miteinander verwoben sind. Es erinnert an die Zyklizität und das Gleichgewicht der Natur, indem es verdeutlicht, dass jedes Handeln Rückwirkungen hat. Dieses Konzept wird durch die erzählte Geschichte des Ursprungs der Rose symbolisiert.
Was Form und Sprache des Gedichts betrifft, so ist es in zehn klaren und einfachen Versen geschrieben. Es werden einfache, aber bildhafte Formulierungen verwendet, und das Gedicht hat eine feste rhythmische Struktur. Diese Merkmale tragen dazu bei, dass das Gedicht leicht zu verstehen und gleichzeitig poetisch ansprechend ist. Das Gedicht benutzt personifizierte Tiere und Pflanzen, um seine Botschaft zu vermitteln, was ein typisches Merkmal romantischer und fabelhafter Literatur ist.
Weitere Informationen
Friedrich Rückert ist der Autor des Gedichtes „Ursprung der Rose“. Der Autor Friedrich Rückert wurde 1788 in Schweinfurt geboren. In der Zeit von 1804 bis 1866 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 93 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 10 Versen. Die Gedichte „Blumen aufs Grab“, „Des ganzen Menschen und des einzelnen Geschichte“ und „Vermeiden sollen sich, die nicht zusammenpassen“ sind weitere Werke des Autors Friedrich Rückert. Zum Autor des Gedichtes „Ursprung der Rose“ haben wir auf abi-pur.de weitere 102 Gedichte veröffentlicht.
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