Herbstblumen von Friedrich Rückert

In des Herbstes weicher Luft
Hab’ ich dir den Strauß gepflückt,
Auf der Schöpfung stiller Gruft
Noch mit Farben bunt geschmückt.
Alle Farben sind hier, schau,
Wie sie nur der Frühling bot,
Violet, gelb, weiß und blau,
Nur kein brennend-heißes Roth.
Mit der Sommerlüfte Glühn
10 
Ist erloschen Rosenbrand,
11 
Aber blassre Blumen blühn
12 
Schön noch an des Lebens Rand.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Herbstblumen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1841
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Herbstblumen“ stammt von dem deutschen Autor Friedrich Rückert und kann in die Zeit des 19. Jahrhunderts eingeordnet werden. Rückert lebte von 1788 bis 1866 und zeichnete sich durch eine tiefe und oftmals melancholisch anmutende Lyrik aus.

Der erste Eindruck des Gedichts ist emotional und beschaulich. Es konfrontiert den Leser mit der Schönheit und der vergänglichen Seite des Herbstes. Die Atmosphäre ist von einer ruhigen Melancholie geprägt.

Im Mittelpunkt des Inhalts steht ein Blumenstrauß, den das lyrische Ich im Herbst gepflückt hat. Dabei weist das lyrische Ich auf die Farbenpracht der Blumen hin und vergleicht sie mit den Farben des Frühlings. Notiert wird dabei das Fehlen der Farbe Rot, die als Symbol für Leidenschaft und Hitze steht. Es scheint, als ob mit dem Herbst nicht nur die Natur, sondern auch die Leidenschaft in gewisser Weise zur Ruhe kommt. Die Blumen am „Lebensrand“ können als Metapher für das Älterwerden oder den Tod gesehen werden.

Formal besteht das Gedicht aus einer Strophe mit 12 Versen. Dabei liegt kein durchgängiges Reimschema vor, womit Rückert eine gewisse Freiheit in der Strukturierung seiner Gedanken hat. Die Sprache des Gedichts ist unaufgeregt und klar, enthält aber auch Metaphern und Symbole, die dem Gedicht Tiefe verleihen.

Inhaltlich teilt das lyrische Ich seine Gedanken und Gefühle bezüglich der Veränderungen in der Natur - symbolisiert durch die Jahreszeit Herbst - und möglicherweise im eigenen Leben mit. Die Herbstblumen stehen sinnbildlich für die Vergänglichkeit des Lebens und die Schönheit, die auch im Alter oder im Angesicht des Endes vorhanden sein kann. Insgesamt stellt das Gedicht eine Art Vergänglichkeitsbewusstsein dar, was typisch für viele Werke Rückerts ist.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Herbstblumen“ ist Friedrich Rückert. Der Autor Friedrich Rückert wurde 1788 in Schweinfurt geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1841. Erschienen ist der Text in Frankfurt am Main. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Der Dichter Friedrich Rückert ist auch der Autor für Gedichte wie „Der trübe Tag“, „Des fremden Kindes heiliger Christ“ und „Kleines Frauenlob“. Zum Autor des Gedichtes „Herbstblumen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 102 Gedichte veröffentlicht.

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