Schlaf ein, mein Herz von Friedrich Rückert

Schlaf ein, mein Herz, in Frieden!
Den müden Augenliden
Der Blumen hat gebracht
Erquickungstau die Nacht.
 
Schlaf ein, mein, Herz in Frieden!
Das Leben schläft hienieden,
Der Mond in stiller Pracht,
Ein Auge Gottes, wacht.
 
Schlaf ein, mein Herz, in Frieden,
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Von Furcht und Graun geschieden!
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Der Welten hat bedacht,
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Nimmt auch dein Herz in acht.
 
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Schlaf ein, mein Herz, in Frieden,
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Von bösem Taum gemieden,
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Gestärkt von Glaubensmacht,
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Von Hoffnung angelacht.
 
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Schlaf ein, mein Herz, in Frieden!
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Und wenn dir ist beschieden
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Der Tod hier in der Nacht,
20 
So bist du dort erwacht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Schlaf ein, mein Herz“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
94
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des vorgelegten Gedichts ist Friedrich Rückert, ein deutscher Dichter und Übersetzer der Romantik, der zwischen 1788 und 1866 lebte.

Das Gedicht verleiht beim ersten Eindruck einen melancholisch-beruhigenden Eindruck. Es scheint, als sei es ein Wiegenlied oder ein Gebet vor dem Schlafengehen, in welchem das lyrische Ich sein Herz beruhigt und es zum Schlafen einlädt.

Im Inhaltlichen spricht das lyrische Ich sein Herz direkt an und fordert es auf, in Frieden einzuschlafen. Es nutzt Naturbilder wie Blumen, die Nacht und der Mond zur Illustration der beruhigenden Atmosphäre. Es versichert dem Herzen, dass trotz des Schlafes und potenziell des Todes eine göttliche Wachsamkeit und Fürsorge vorliegt. Es hebt hervor, dass es von Furcht und Schrecken losgelöst ist und durch den Glauben gestärkt wird. Es gibt dem Herzen Hoffnung, selbst wenn der Tod in der Nacht kommen sollte, dass es woanders wieder erwacht.

Die Form und Sprache des Gedichts reflektieren die beruhigende Botschaft. Jede Strophe beginnt mit der Zeile „Schlaf ein, mein Herz, in Frieden!“ und es folgt ein vierzeiliger Reim, was eine beruhigende rhythmische Struktur erzeugt. Rückert verwendet einfache, klare Sprache und schafft starke Bilder durch Verweise auf die Natur und göttliche Symbolik. Das wiederholte „Schlaf ein, mein Herz, in Frieden!“ unterstreicht die Wiederholung, wie ein Schlaflied oder ein Gebet, und setzt einen beschwichtigenden Ton. Die Kombination aus der rhythmischen Form und der klaren Sprache trägt zur Erzeugung einer beruhigenden Stimmung bei, was den Inhalt des Gedichts unterstreicht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Schlaf ein, mein Herz“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Friedrich Rückert. Geboren wurde Rückert im Jahr 1788 in Schweinfurt. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1804 und 1866. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 94 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Der Dichter Friedrich Rückert ist auch der Autor für Gedichte wie „Wintersonne“, „31. Makame des Hariri“ und „Amaryllis“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Schlaf ein, mein Herz“ weitere 102 Gedichte vor.

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