Rückert wurde in Schweinfurt geboren und war der älteste Sohn eines Anwalts. Seine akademische Bildung erhielt er in der Lateinschule in Schweinfurt. 1805 begann er in Würzburg ein Studium der Rechtswissenschaften. Einige Jahre später, im Jahr 1809, wandte er sich ausschließlich dem Studium der Philologie und Ästhetik zu. Im gleichen Jahr verzog seine Familie nach Ebern. Rückert besuchte sie jedoch häufig in den kommenden Jahren. 1810 wurde er in Hildburghausen in die Freimaurerloge aufgenommen. Nach seinen kurzen Beschäftigungen 1811 in Jena als Dozent und Gymnasiallehrer zog sich Rückert von seiner amtlichen Tätigkeit eine Weile zurück. Er ließ sich als Privatlehrer in Würzburg nieder.
In den nächsten Jahren wechselte er immer wieder seinen Wohnsitz zwischen Hildburghausen, Würzburg und seinem elterlichen Heim in Ebern. Auf Anregung des Ministers von Wangenheim ging Rückert 1815 nach Stuttgart. Dort übernahm er 2 Jahre die Redaktion des Morgenblattes. 1817 reiste er für ein Jahr nach Rom, Dort pflegte er die meiste Zeit seines Aufenthaltes den Kontakt zu anderen deutschen Künstlern. Im Anschluss lebte er für ein Jahr in Wien und lies sich in Persisch unterrichten. In den Jahren zwischen 1820 und 1826 verschlug es Friedrich Rückert nach Coburg. Dort heiratete er 1821 seine Frau Liuse Wiethaus-Fischer. 1826 wurde er zum Professor für orientalische Sprachen an der Universität Erlangen ernannt. 1841 wurde er in eine ähnliche Position nach Berlin berufen, wo er auch zum Geheimrat ernannt wurde. Im Jahr 1849 legte er seine Professur in Berlin nieder und zog sich vollzeitlich in sein Gut in Neuses (heute ein Teil von Coburg) zurück.
Im Jahr 1857 verstarb seine Ehefrau Luise, die ihm den Rücken frei von den Dingen des Alltags gehalten hatte. Dem Tod seiner Frau war eine lange Erkrankung vorausgegangen. Am 21. Januar 1866 verstarb Friedrich Rückert. Neben seinen Sprachstudien, die er bis ins hohe Alter betrieb, verfasste er an die 10.000, bis heute größtenteils unveröffentlichte Gedichte, die er als sein „Liedertagebuch“ bezeichnete.
Rückert war Meister von dreißig Sprachen und machte sich vor allem als Übersetzer orientalischer Poesie und als Verfasser von Gedichten im Geiste orientalischer Meister einen Namen. Rückert wurde nie die ihm gebührende Würdigung seitens der Literaturwissenschaft zuteil. Allein schon der immense Umfang seiner Werke dürfte eine intensive Auseinandersetzung mit seinem Werk verhindert haben. Rückerts Schriften wurden erst im Jahr 1998, also mehr als 130 Jahre nach seinem Ableben, vollständig veröffentlicht.