Kleines Frauenlob von Friedrich Rückert

Frauen sind genannt vom Freuen,
Weil sich freuen kann kein Mann
Ohn’ ein Weib, die stets vom neuen
Seel’ und Leib erfreuen kann.
Wohlgefraut ist wohlgefreuet,
Ungefreut ist ungefraut;
Wer der Frauen Auge scheuet,
Hat die Freude nie geschaut.
Wie erfreulich, wo so fraulich
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Eine Frau geberdet sich,
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So getreulich und so traulich,
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Wie sich eine schmiegt an mich.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Kleines Frauenlob“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
1841
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Der Autor des vorgestellten Gedichts ist Friedrich Rückert, der von 1788 bis 1866 lebte. Er zählt zur Epoche der deutschen Romantik und Biedermeier.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht wie eine Huldigung an das weibliche Geschlecht. Es betont die Freude und das Glück, das Frauen Männern bereiten können und lobt ihre feminine Art und Weise.

Inhaltlich geht es im Gedicht darum, dass das lyrische Ich, vermutlich ein Mann, über die Freuden spricht, die ein Mann durch eine Frau erfahren kann. Er betont dabei, dass das Glück und Freude („Wohlgefreut“) eines Mannes mit dem Vorhandensein einer liebenden Frau („Wohlgefraut“) eng verknüpft ist. Eine Fraulichkeit, die sich durch Treue und Zärtlichkeit auszeichnet, wird positiv hervorgehoben.

Das lyrische Ich teilt mit, dass eine Frau, die aufrichtig und zärtlich ist und sich an einen Mann „schmiegt“, in der Lage ist, sowohl die Seele als auch den Körper eines Mannes zu erfreuen. Es scheint zu betonen, dass Männer ohne die Anwesenheit von Frauen kein wahres Glück erleben können. Wenn ein Mann sich vor dem Blick einer Frau scheut, hat er laut Gedicht niemals wirkliche Freude erlebt.

Formal handelt es sich um eine einzige zwölfzeilige Strophe, in der Friedrich Rückert die Enjambements nutzt, um einen fließenden Rhythmus im Gedicht zu erzeugen. Das überwiegend einfache Vokabular und der einfache Satzbau legen nahe, dass Rückert seine Botschaft klar und ohne komplizierte Metaphern oder andere lyrische Mittel vermitteln wollte. Die Sprache ist zudem geprägt durch Alliterationen (z. B. „Wohlgefraut ist wohlgefreuet“, „Ungefreut ist ungefraut“), was dem Gedicht einen melodischen Klang verleiht.

Insgesamt setzt Friedrich Rückert mit „Kleines Frauenlob“ den Frauen ein kleines Denkmal und verdeutlicht ihre Bedeutung für das männliche Glück und Wohlbefinden. Er stellt sie als Quelle des Glücks und der Freude dar und hebt ihre femininen Eigenschaften hervor.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Kleines Frauenlob“ des Autors Friedrich Rückert. Im Jahr 1788 wurde Rückert in Schweinfurt geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1841 zurück. In Frankfurt am Main ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 59 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Friedrich Rückert sind „Amaryllis“, „Blumen aufs Grab“ und „Des ganzen Menschen und des einzelnen Geschichte“. Zum Autor des Gedichtes „Kleines Frauenlob“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 102 Gedichte vor.

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