Amaryllis von Friedrich Rückert

Amara, bittre, was du tust, ist bitter.
Wie du die Füße rührst, die Arme lenkest.
Wie du die Augen hebst, wie du sie senkest.
Die Lippen auftust oder zu, ists bitter.
 
Ein jeder Gruß ist, den du schenkest, bitter.
Bitter ein jeder Kuß, den du nicht schenkest:
Bitter ist, was du sprichst und was du denkest.
Und was du hast und was du bist, ist bitter.
 
Voraus kommt eine Bitterkeit gegangen.
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Zwo Bitterkeiten gehn dir zu den Seiten.
11 
Und eine folgt den Spuren deiner Füße.
 
12 
O du mit Bitterkeiten rings umfangen.
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Wer dächte, daß mit all den Bitterkeiten
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Du doch mir bist im innern Kern so süße!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Amaryllis“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
107
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Friedrich Rückert ist der Autor des im 19. Jahrhundert verfassten Gedichts „Amaryllis“. Bei Friedrich Rückert handelt es sich um einen deutschen Dichter und Übersetzer, der häufig der deutschen Romantik zugeordnet wird.

Dem ersten Eindruck nach handelt es sich hier um ein Gedicht über Liebe, das Reue, Schmerz und Glückszustände miteinbezieht. Die darin beschriebene Liebe scheint von Bitterkeit und Paradoxen geprägt.

Inhaltlich dreht sich das Gedicht um die Beziehung des lyrischen Ichs zur angesprochenen Person, in diesem Fall die „Amara“, was auf das lateinische Wort „amarus“ für „bitter“ hinweist. Sie scheint jede Handlung, jeden Blick und jede Geste bitter zu gestalten, da sie nicht die gleichen Gefühle für das lyrische Ich hat. Trotz dieser präsenten Bitterkeit, hat das lyrische Ich intensive Gefühle für Amara, was in der letzten Zeile „Du doch mir bist im innern Kern so süße!“ deutlich wird.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen, von denen die ersten beiden aus jeweils vier Versen und die letzten beiden aus jeweils drei Versen bestehen. Sprachlich fällt auf, dass das Wort „bitter“ immer wieder als Leitmotiv auftaucht. Es wird in vielfältigen Kontexten wiederholt und formt das zentrale Thema des Gedichts - die Bitterkeit der unerwiderten Liebe.

Gleichzeitig ist Rutkerts Gedicht sprachlich einfach gehalten. Es könnte als Anwendung von Paradoxon gesehen werden, wobei sich der anfängliche negative Eindruck der Bitterkeit in die entgegengesetzte positive Empfindung der Süße umwandelt. Diese überraschende Wende zeigt die Komplexität der menschlichen Emotionen und der Liebe selbst. Das Gedicht unterstreicht somit die schmerzhafte, aber dennoch süße Natur der unerwiderten Liebe.

Weitere Informationen

Friedrich Rückert ist der Autor des Gedichtes „Amaryllis“. Geboren wurde Rückert im Jahr 1788 in Schweinfurt. Im Zeitraum zwischen 1804 und 1866 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 107 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Weitere Werke des Dichters Friedrich Rückert sind „Des fremden Kindes heiliger Christ“, „Herbstblumen“ und „Kleines Frauenlob“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Amaryllis“ weitere 102 Gedichte vor.

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