31. Makame des Hariri von Friedrich Rückert
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An Stand ist sie Hirtenkind, |
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doch eine Königin von Anstand. |
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Anstand es lange Zeit, bis ich eröffnet ihr, |
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wie sie mir anstand, |
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Anstand sie mit Gespielen einst zum Tanz, |
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da stand ich auf dem Anstand; |
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Anstand ich nicht, bot ihr die Hand, |
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und sie gab sie mir ohn' Anstand. |
Details zum Gedicht „31. Makame des Hariri“
Friedrich Rückert
1
8
49
1788 - 1866
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „31. Makame des Hariri“ stammt von Friedrich Rückert, einem deutschen Dichter der Epoche der Romantik, welcher von 1788 bis 1866 lebte.
Bei einer ersten Betrachtung fällt auf, wie Rückert das Wort „Anstand“ sowohl als Thema als auch als ein sprachliches Spiel nutzt, indem er das Wort in verschiedenen Bedeutungen und Kontexten wiederholt.
Inhaltlich geht es in diesem Gedicht um das lyrische Ich, das eine Beziehung zu einer Frau beschreibt, welche trotz ihrer niedrigen gesellschaftlichen Position (Hirtenkind) für das lyrische Ich einer Königin gleichkommt, aufgrund ihres vorbildlichen Anstandes. Es wird von einer Zeit berichtet, in der das lyrische Ich seine Gefühle für die Frau offenbarte und wie diese auf diesen Ausdruck der Zuneigung reagierte. Diese offenbarte ihre Gefühle ohne Zögern und ohne Sorge um gesellschaftliche Konsequenzen, was die hohe Wertschätzung und Zuneigung, die das lyrische Ich für sie hat, noch verstärkt.
Das lyrische Ich scheint durch dieses Gedicht seine Bewunderung für die Frau und ihre freie und unverstellte Art zu lieben zum Ausdruck bringen zu wollen. Gleichzeitig illustriert es die erheblichen gesellschaftlichen Unterschiede und den Mut der Frau, sich über sie hinwegzusetzen.
Was die Form des Gedichts betrifft, so besteht es aus einer Strophe mit acht Versen. Die Verse sind nicht gereimt, was eine gewisse Offenheit und Freiheit in der Darstellung und Interpretation der Gefühle des lyrischen Ichs suggeriert.
Rückert nutzt in diesem Gedicht eine klare und unverschnörkelte Sprache, ohne komplizierte Metaphern oder Symbolik. Stattdessen fällt sein Wortspiel mit dem Begriff „Anstand“ auf, der auf verschiedene Weisen verwendet wird und sich damit als zentrales Thema durch das ganze Gedicht zieht. Dabei wird die Bedeutung des Worts immer wieder leicht verschoben und neuer Kontext hinzugefügt, was eine gewisse Mehrdeutigkeit und Vielschichtigkeit erzeugt. Dieses Spiel mit Sprache und Bedeutung ist typisch für Rückerts Dichtung.
Weitere Informationen
Friedrich Rückert ist der Autor des Gedichtes „31. Makame des Hariri“. Rückert wurde im Jahr 1788 in Schweinfurt geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1804 und 1866. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 49 Worte. Friedrich Rückert ist auch der Autor für Gedichte wie „Wintersonne“, „Amaryllis“ und „Blumen aufs Grab“. Zum Autor des Gedichtes „31. Makame des Hariri“ haben wir auf abi-pur.de weitere 102 Gedichte veröffentlicht.
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