Die Fische bei Tische von Friedrich Rückert

Das Wasser, das frische,
Das trinken die Fische,
Die Karpfen, die Hechte;
Wir wackeren Knechte
Bei Tische,
Wir trinken das Wasser, das echte.
 
Das Wasser, das frische,
Das trinken die Fische,
Die Welse, die Störe;
10 
Wir fröhlichen Chöre
11 
Bei Tische,
12 
Wir trinken, als ob sich 's gehöre.
 
13 
Das Wasser, das frische,
14 
Das trinken die Fische,
15 
Die Aale, die Lachse;
16 
Ihr traurigen Dachse
17 
Bei Tische,
18 
So trinket, daß Lust euch erwachse!
 
19 
Das Wasser, das frische,
20 
Das trinken die Fische,
21 
Die Barbe, die Schmerle;
22 
Ihr rührigen Querle
23 
Bei Tische,
24 
Nun schlürfet vom Weine die Perle!
 
25 
Das Wasser, das frische,
26 
Das trinken die Fische,
27 
Die Schleien, Forellen;
28 
Wir freien Gesellen
29 
Bei Tische
30 
Verschlingen vom Weine die Wellen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „Die Fische bei Tische“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
30
Anzahl Wörter
114
Entstehungsjahr
1788 - 1866
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Fische bei Tische“ wurde von Friedrich Rückert verfasst, einem deutschen Dichter, Übersetzer und Orientalisten des 19. Jahrhunderts. Es gehört damit zur Epoche der Romantik, die grob von 1795 bis 1848 datiert wird.

Beim ersten Eindruck stellt das Gedicht eine elegante und vergnügte Atmosphäre dar. Es scheint eine Art spielerischen Vergleich zwischen Fischen und Menschen zu ziehen, indem es die Art und Weise ihres Trinkens darstellt.

Der Inhalt des Gedichts ist ziemlich unmittelbar und wörtlich. Es spricht von Fischen, die frisches Wasser trinken, und von Menschen, die in geselliger Runde – „bei Tische“ – ebenfalls trinken. Dabei werden verschiedene Fischarten genannt sowie verschiedene Gruppen von Menschen, die am Tisch sitzen und trinken. Im Laufe des Gedichts scheint der Fokus immer mehr auf den Genuss von Wein zu wechseln, wie in den letzten zwei Strophen mit den Formulierungen „vom Weine die Perle“ und „vom Weine die Wellen“.

Das Gedicht scheint eine Art Loblied auf Geselligkeit und Genuss zu sein. Es stellen sich die Menschen auf eine Stufe mit den Fischen, und beide trinken, obwohl aus unterschiedlichen Gründen. Während Fische natürlich für ihr physisches Überleben trinken müssen, scheinen die Menschen am Tisch zu trinken, um ihre Stimmung zu heben und die Gesellschaft zu genießen.

Das Gedicht weist eine klares Reimschema mit abwechselnden Reimen (AABCCB) auf und besteht aus fünf gleich strukturierten, sechszeiligen Strophen (Sestetten). Die Sprache des Gedichts ist sehr direkt und spielerisch, mit vielen Wortwiederholungen und einer fröhlichen, gradlinigen Bildsprache. Die Worte sind einfach und leicht verständlich; sie eignen sich gut für einen fröhlichen Trinkgesang. Der Ton des Gedichts ist dabei die ganze Zeit über positiv und ausgelassen, was den Eindruck von Geselligkeit und Feierlichkeit untermalt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Fische bei Tische“ des Autors Friedrich Rückert. 1788 wurde Rückert in Schweinfurt geboren. Im Zeitraum zwischen 1804 und 1866 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 114 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 30 Versen. Weitere Werke des Dichters Friedrich Rückert sind „Kleines Frauenlob“, „Wintersonne“ und „31. Makame des Hariri“. Zum Autor des Gedichtes „Die Fische bei Tische“ haben wir auf abi-pur.de weitere 102 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Friedrich Rückert (Infos zum Autor)

Zum Autor Friedrich Rückert sind auf abi-pur.de 102 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.