Wie kannst du ruhig schlafen von Heinrich Heine

Wie kannst du ruhig schlafen,
Und weißt, ich lebe noch?
Der alte Zorn kommt wieder,
Und dann zerbrech’ ich mein Joch.
 
Kennst du das alte Liedchen:
Wie einst ein todter Knab’
Um Mitternacht die Geliebte
Zu sich geholt in’s Grab?
 
Glaub’ mir, du wunderschönes,
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Du wunderholdes Kind,
11 
Ich lebe und bin noch stärker
12 
Als alle Todten sind!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Wie kannst du ruhig schlafen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Wie kannst du ruhig schlafen“ und wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Der erste Eindruck des Gedichts zeugt von Emotionen wie Schmerz, Zorn und möglicherweise auch einer gewissen Bitterkeit oder Rache.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einem lyrischen Ich, das sich an eine ungenannte Person wendet. Es scheint ein Gefühl tiefer Verletzung und Ungerechtigkeit zu geben, da das lyrische Ich die Frage stellt, wie die andere Person ruhig schlafen kann, während es noch lebt. Es droht mit der Rückkehr des alten Zorns und dem Entfesseln seiner Kraft. In der zweiten Strophe wird ein altes Lied zitiert, welches eine dunkle Geschichte erzählt: Ein toter Junge, der seine Geliebte in sein Grab holt. In der dritten und letzten Strophe kehrt das lyrische Ich zurück und stellt klar, dass es noch lebt und stärker ist als alle Toten.

Heine verwendet hier eine klare und unverblümte Sprache und bedient sich keiner weitläufigen Metaphern. Stattdessen geht er direkt auf den Konflikt zu und stellt die Ungerechtigkeit, die er empfindet, in den Vordergrund. Die Anzahl der Verse in jeder Strophe und der einfache Reim tragen dazu bei, die Botschaft effektiv zu vermitteln.

Formal ist das Gedicht in drei Strophen zu jeweils vier Versen unterteilt. Die von Heine gewählte Form spiegelt die Klarheit und Direktheit seiner Worte wider. Seine Sprache ist einfach und doch eindrucksvoll, geprägt von starken Emotionen und einer Art von Melancholie. Die allgemeine Stimmung ist düster und voller Wut, von den ersten Worten „Wie kannst du ruhig schlafen“ bis zum kraftvollen Ende, in dem das lyrische Ich seine Stärke betont.

Insgesamt ist das Gedicht eine Ausdrucksform einer tiefen Verletzung, die in Zorn und ungelöster Frustration mündet. Das lyrische Ich fühlt sich ungerecht behandelt und scheint eine Art Vergeltung oder Gerechtigkeit zu suchen, indem es seine Stärke und Entschlossenheit betont und gleichzeitig mit der düsteren Geschichte des alten Liedes droht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Wie kannst du ruhig schlafen“ des Autors Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. 1824 ist das Gedicht entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Wie kannst du ruhig schlafen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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