Und wüßten’s die Blumen, die kleinen von Heinrich Heine
1 |
Und wüßten’s die Blumen, die kleinen, |
2 |
Wie tief verwundet mein Herz, |
3 |
Sie würden mit mir weinen, |
4 |
Zu heilen meinen Schmerz. |
|
|
5 |
Und wüßten’s die Nachtigallen, |
6 |
Wie ich so traurig und krank, |
7 |
Sie ließen fröhlich erschallen |
8 |
Erquickenden Gesang. |
|
|
9 |
Und wüßten sie mein Wehe, |
10 |
Die goldnen Sternelein, |
11 |
Sie kämen aus ihrer Höhe, |
12 |
Und sprächen Trost mir ein. |
|
|
13 |
Die alle können’s nicht wissen, |
14 |
Nur Eine kennt meinen Schmerz; |
15 |
Sie hat ja selbst zerrissen, |
16 |
Zerrissen mir das Herz. |
Details zum Gedicht „Und wüßten’s die Blumen, die kleinen“
Heinrich Heine
4
16
76
1822–1823
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Heinrich Heine, ein deutscher Dichter, Journalist und Literaturkritiker des 19. Jahrhunderts, ist der Autor des vorliegenden Gedichts „Und wüßten’s die Blumen, die kleinen“. Das Gedicht lässt sich in die Epoche der Romantik einordnen.
Schon beim ersten Lesen wird klar, dass das Gedicht von tiefem Herzschmerz und Verlust erzählt. Das lyrische Ich spricht Naturphänomene wie Blumen, Nachtigallen und Sterne an und wünscht, sie könnten seinen Schmerz verstehen und trösten. Jede Strophe spiegelt seine Hoffnung wider, dass diese Elemente der Natur in der Lage wären, sein Leid zu lindern, wenn sie es nur verstehen könnten.
Im ersten Teil des Textes drückt das lyrische Ich aus, dass, sollten die Blumen wissen, wie tief sein Herz verwundet ist, sie weinen würden, um seinen Schmerz zu lindern. In der nächsten Strophe gibt der Sprecher zu, dass er traurig und krank ist und wünscht sich, die Nachtigallen würden einen erfrischenden Gesang anstimmen, um ihn zu trösten. Im dritten Abschnitt wendet er sich an die Sterne und drückt den Wunsch aus, diese würden Trost spenden, sollten sie sein Leid verstehen. In der letzten Strophe schließlich enthüllt das lyrische Ich, dass nur eine einzelne Person seinen Schmerz wirklich kennt - die Person, die sein Herz zerrissen hat.
Formal ist das Gedicht in vier Strophen mit jeweils vier Versen unterteilt, was eine gewisse Regelmäßigkeit und Ordnung vermittelt, auch wenn der Inhalt von großem Schmerz und emotionaler Unordnung erzählt. Der Sprachgebrauch wirkt schlicht und verständlich, aber tief berührend durch den offensichtlichen Ausdruck tiefen Leids.
Das Gedicht ist ein typisches Beispiel für Heines romantische Texte, die oft von unerfüllter Liebe, Verlust und tiefer Trauer geprägt sind. Die Verwendung natürlicher Elemente als metaphorische Darstellung der Emotionen macht das Gedicht familiär und zugleich erhebt es die menschlichen Gefühle auf eine universale Ebene. Damit bringt es das Leid des lyrischen Ichs auf eine einfühlsame Weise zum Ausdruck.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Und wüßten’s die Blumen, die kleinen“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1823 entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 76 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Almansor“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“ und „Alte Rose“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Und wüßten’s die Blumen, die kleinen“ weitere 535 Gedichte vor.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Das Video mit dem Titel „Heinrich Heine Lyrisches Intermezzo – 22 - Und wüßtens die Blumen, die kleinen“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.
Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Heinrich Heine
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Heinrich Heine und seinem Gedicht „Und wüßten’s die Blumen, die kleinen“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
- Heine, Heinrich - Nachtgedanken (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Deutschland. Ein Wintermärchen (historischer Hintergrund & Analyse)
- Heine, Heinrich - Lyrisches Intermezzo (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Deutschland. Ein Wintermärchen (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Der Wind zieht seine Hosen an
Weitere Gedichte des Autors Heinrich Heine (Infos zum Autor)
- Abenddämmerung
- Ach, die Augen sind es wieder
- Ach, ich sehne mich nach Thränen
- Ach, wenn ich nur der Schemel wär’
- Ahnung
- Allnächtlich im Traume seh’ ich dich
- Almansor
- Als ich, auf der Reise, zufällig
- Alte Rose
- Altes Lied
Zum Autor Heinrich Heine sind auf abi-pur.de 535 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt