An einen Vater von Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Alter, denk an deine Jugend!
Fühle noch einmal die Wollust,
Die du in den Adern fühltest,
Damals, als du Vater wurdest.
Sieh, hier sitzt auf meinem Schoosse
Deine Tochter, die mich liebet!
Sieh, sie streichet meine Hände!
Sieh, sie zupft mich bei der Nase!
Sieh, sie kneipt mich in die Wangen!
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Sieh, sie hüpft auf meinem Schoosse!
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Sieh, sie kützelt mich und lachet!
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Wie vergnügt ist deine Tochter!
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Kann sie dich nicht frölich machen?
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Alter, rufst du nicht mit Tränen,
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Deine Jugendzeit zurükke?
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Sieh, wie schön wir sie gebrauchen!
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Lobe doch, indem du trinkest,
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Unser Tändeln, unsre Jugend!
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Sieh nur, wie vergnügt wir tändeln!
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Doch du kannst mit dunkeln Augen,
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Unser Tändeln nicht mehr sehen.
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Warte nur, du solst es fühlen!
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Warte, Lenchen soll dich küssen!
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Dann wirst du die Jugend loben;
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Dann wirst du dich schnell veriüngen;
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Dann wirst du nicht murrisch sagen:
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Kinder, seid doch nicht so lustig!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.8 KB)

Details zum Gedicht „An einen Vater“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
27
Anzahl Wörter
150
Entstehungsjahr
1719 - 1803
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An einen Vater“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Wilhelm Ludwig Gleim. 1719 wurde Gleim in Ermsleben (Ostharz) geboren. Zwischen den Jahren 1735 und 1803 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Aufklärung kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Gleim handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 150 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 27 Versen. Weitere Werke des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim sind „Als ich zu Weimar war“, „Als Kayser Joseph II. gestorben war“ und „Triolet“. Zum Autor des Gedichtes „An einen Vater“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 167 Gedichte vor.

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