Aufklärung - das Zeitalter der Aufklärung (1700 - 1770)
Thomas Hobbes, John Locke, Montesquieu, Voltaire, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Johann Christoph Gottsched, Gotthold Ephraim Lessing, Referat, Hausaufgabe, Aufklärung - das Zeitalter der Aufklärung (1700 - 1770)
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Referat
Aufklärung
Gliederung / Inhalt
- Geschichtlicher Exkurs
- Gedanken der Aufklärung
- Probleme
- Vertreter der Aufklärung
- Aufklärung in Deutschland
- Die Verbreitung der Aufklärung durch die Literatur
- Formen der Literatur
- Die Nachahmung der Natur: Die Frühaufklärung
- Die Vernunft und das Wahre, Gute und Schöne: Die Hochaufklärung
- Shakespeare und seine Folgen
- Metakritik der reinen Vernunft: Hamann und Herder
Unter dem Begriff „Aufklärung“ fällt jedem auf Anhieb irgendetwas ein. Sei es die Aufklärung über Drogen, die Aufklärung von Krankheiten oder die Aufklärung im sexuellen Bereich. Doch die Aufklärung hat im eigentlichen Sinne eine spezifische Charaktereigenschaft. Aufklärung, im englischen „enlightenment“ bedeutet auch Erleuchtung, Aufhellung im Sinne der Erleuchtung des menschlichen Geistes bzw. Verstandes und Licht als Symbol der Erkenntnis und Aufklärung. Dennoch kann man den Begriff Aufklärung von allen seinen Synonymen abspalten. Selbstverständlich geben die Synonyme Teile dieser Begriffsklärung wieder, wie z.B. Erleuchtung oder Aufhellung etc., doch Aufklärung gibt dazu noch wieder Vorurteil und Ideologien kritisch zu hinterfragen.
Aufklärung wird eine europäische Geistesbewegung genannt, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts einsetzte und im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Sie ist durch ein naturwissenschaftliches Weltbild, durch Emanzipation des Denkens von kirchlich-rechthaberischer sowie staatlicher Bevormundung geprägt und wird ebenfalls durch neue wirtschaftliche Methoden dargelegt. Der Verstand wird zum obersten Prinzip jeglichen Handelns erhoben.
Anfänge der Aufklärung findet man schon in der Zeit des Barocks. Nach vielen Kriegen begann sich das Selbstbewusstsein des Bürgertums zu entwickeln, Grund dafür war der Merkantilismus, der vom Staat eingeführt wurde und die zentralisierten Produkte von Waren in Manufakturen. Die Grundlage des bürgerlichen Denkens waren eine solide Bildung und eine Moralvorstellung. Prägend für die Aufklärung war der Deismus, man glaubte zwar noch an einen Gott , doch mit dem Hintergedanken, dass er in den Weltlauf nicht eingreifen würde. Durch diese Beeinflussung der philosophischen Lehre wird dem Menschen das Denken zur Vorausetzung für Freiheit des Denkens und der Toleranz. Diese Auffassung verbreitete sich in ganz Europa. In Frankreich erreichten die Enzyklopädisten Diderot und Voltaire und Rationalisten wie René Descartes, dass die Idee der Aufklärung nicht mehr nur gelehrt wurde, sondern dass sie zum Fundament des Bürgertums gehörte. Es entstand eine bürgerliche Stadtkultur. Darauffolgend verfassten Enzyklopädisten das Wissen der Welt in Büchern. Die „Enzcyclopédie ou dictionaire raisonné des sciences, des arts et des metiers“ wurde zwischen 1751 und 1780 als Band geschrieben und genannt, welches 35 Bücher umfasste und mit ca. 72.000 Artikeln bestückt war. Die Herausgeber waren Diderot und D’Alembert. Man übersetzte englische und französische Schriften ins Deutsche, damit die Deutschen ebenfalls beeinflusst werden. Demnach entwickelten deutsche Philosophen wie z.B. Immanuel Kant diese Ideen weiter.
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sichseines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude ! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen ! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“
Die Hauptleistungen der Aufklärung unterliegen dem Bereich der Rechts- und Staatslehre. Diese Thesen berufen sich alle auf das Naturgesetz der Vernunft. Dies war ebenfalls die Voraussetzung für die amerikanische Unabhängigkeitserklärung und die französische Revolution.
Thesen der Aufklärung zur Staats- und Rechtslehre:
- Jeder Mensch ist frei geboren. (Pufendorf, Rousseau)
- Es gibt angeborene Menschenrechte jedes Einzelnen auf Leben, Freiheit, Eigentum, Sterben nach Glück. (Gesellschaftsvertrag, Rouseau)
- Der Staat muss religiöse Toleranz üben. (Milton, Puffendorf, Locke)
- Hexenprozesse und die Folter müssen abgeschafft werden. (Thomasius, Friedrich der Große)
- Die Staatsgewalt hat Grenzen, es muss Gewalteneinteilung geben. (Locke, Montesquieu)
- Die Verhältnisgleichheit von Verbrechen und Strafe muss gewahrt sein. (Montesquieu, Voltaire)
Während die Aufklärung mit der französischen Revolution ihr Ende fand, bremste der Partikularismus den Prozess der Demokratisierung in Deutschland. Lesegesellschaften und literarische Salons der Bürger und Adligen schafften es die Ideen der Aufklärung über Voltaire an den Hof des preußischen Königs Friedrich II. über Goethe und Schiller an den Weimarer Hof zu bringen. Nicht nur die Großbürger, sondern auch das Kleinbürgertum pflegten die Sprache und bildeten Lesegesellschaften. Es entwickelte sich eine emanzipierte bürgerliche deutsche Nationalkultur. Herr Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) repräsentierte den Zusammenschluss der Philosophie, Mathematik, Physik, Technik, Jura, Geschichts- und Sprachforschung und der Praxis. Seine Auffassungen von der Individualität alles Existierenden und der Integration des Einzelnen ins Weltganze beeinflussten die aufklärerischen Philosophen des gesamten 18. Jahrhunderts. Es war auch der Gründer und Präsident der Akademie der Wissenschaften in Berlin (1700).
Nach dem Barock wurde die Aufklärung für die bürgerliche Öffentlichkeit zugänglich. Zu der Zeit war das Zeil der deutschen Dichter die Erziehung des Menschen durch Literatur und Kunst. Dafür vorteilhaft erwiesen sich vorerst Fabeln, welche hervorragend geeignet waren, Lehren zu vermitteln. Die Fabel wurde als Hilfsmittel benutzt, auch von Martin Luther, um seine religiös- moralischen Ansichten zu veranschaulichen. Desweiteren war eine andere Möglichkeit der „Erziehung“ des Bürgertums vorhanden, der Roman. Jean-Jacques Rousseau trat mit seinem Erziehungsroman „Èmile ou de I’éducation“ („Emile, oder über die Erziehung“) hervor, da es das wichtigste Werk zum Aufbau eines aufgeklärten Erziehungswesen war.
Pädagogen setzten fest, dass Kinder erst im Laufe des Lebens vernünftig werden und daher die Erzieher / Eltern darauf achten müssen, dass das Kind lernt, früh genug vernünftig zu handeln. Man forderte, dass die Schulen erweitert werden , indem man die Anwendung der wissenschaftlichen Verfahrensweisen hinzufügte. Dennoch musste die Anfrage nach Bildung auf Hindernisse stoßen, denn ein Großteil der damaligen Bevölkerung lebte auf dem Land als Bauern in Armut. Dies nahm der schweizerische Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) zum Anlass und entwickelte das deutsche Volksschulwesen.
Der Schüler Pestalozzis, Friedrich Fröbel, war der Begründer der Vorschulpädagogik, dem „Allgemeinen deutschen Kindergarten“ (1840), welcher so erfolgreich war, dass sogar in Amerika das Wort „Kindergarten“ in die Sprache hinzugefügt wurde.
Geschichtlicher Exkurs
- Herrschaftsform: Absolutismus
- katholische Kirche handelt nach Offenbarungslehre:
- Offenbarungslehre besagt u.a., dass Gott das Schicksal bestimmt und direkt in das Geschehen eingreift
→ wer nicht daran glaubt = Ketzer - Weltbild: ptolemäisches Weltbild (Erde ist eine Scheibe, Rand ist die Hölle, Erde ist Zentrum des Universums)
→ Mensch ist die Krönung der Schöpfung (von Gott geschaffen)
→ Fügsamkeit der Kirche gegenüber nötig (z.B. Ablasshandel, Frondienste), um in den Himmel zu gelangen
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Gedanken der Aufklärung
- mehr Rechte und Gleichberechtigung (dies schließt jedoch die Frauen und Armen aus)
- gegen moralische Zwänge ausgeübt durch Ständeordnung und Kirche
→ mehr Freiheit - Toleranz und Respekt
- Ziele der französischen Revolution (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit)
- erster aufgeklärter Monarch: Friedrich Ⅱ.
→ Einführung der Schulpflicht (kostenlose Bildung für alle, da Volk zuvor „zu dumm“ für Aufklärung war)
→ Religionsfreiheit
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Probleme:
- Könige, Kaiser und Kirche gegen Aufklärung → verboten das Lesen und Verbreiten von aufklärerischen Texten
- 80% der Bevölkerung waren Analphabeten → Aufklärung funktionierte nur mit aufgeklärten Fürsten → gelingt nicht weltweit
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Vertreter der Aufklärung
Thomas Hobbes
- für das Allgemeinwohl
- Monarchie und Alleinherrschaft
- Kaiser ist nicht an die Kirche gebunden
- keine Rechte für Frauen und Arme; Meinung und Wohl des Volkes nicht berücksichtigt
John Locke
- lebte von 1632 – 1704
- engl. Philosoph, Vordenker d. Aufklärung
- möchte König und Parlament (2-Teilung der Macht und gegenseitige Kontrolle)
- „Regierung ist nur legitim, wenn sie die Zustimmung der Regierten besitzen und Naturrechte (Leben, Freiheit und Eigentum) beschützt“
→ ansonsten haben die Untertanen ein Recht auf Widerstand - Toleranz: Schwächen und Fehler andere akzeptieren und verzeihen um die Gesellschaft aufrecht zu erhalten
- Freiheit:
- vollkommene Freiheit innerhalb der Grenzen der Naturgesetze
- Handlungen, Besitztümer und eigene Persönlichkeit kann so geregelt werden wie es nach eigener Ansicht am Besten ist → unabhängig vom Willen anderer
- „Der Mensch ist gut und vernünftig“
- keine Rechte für Frauen und Arme
Montesquieu
- lebte von 1689 – 1755
- frz. Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker d. Aufklärung
- möchte Gemäßigte Demokratie (3-Teilung der Macht und gegenseitige Kontrolle)
- Naturrecht: Mensch braucht gewisse Regeln, Vorgaben (z.B. Menschenrechte) und Pflichten
- Tugend: anderen helfen („Wohltat gegen den Nächsten“)
→ Gemeinwohl vor Eigennutz stellen - aber nur Männer und Reiche haben Kontrolle
Voltaire
- lebte von 1694 - 1778
- frz. Philosoph und Schriftsteller
- Wegbereiter der Frz Revolution
- Toleranz: Fehler verzeihen um das Zusammenleben zu ermöglichen; Reden/Kompromiss anstelle von Willkür/Gewalt
→ kämpft um Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz - Tugend: Gemeinwohl steht über dem Eigennutz
- Kritik an Missständen des Absolutismus, der Feudalherrschaft und am weltanschaulichen Monopol der katholischen Kirche
→ Vordenker der Aufklärung
Jean-Jacques Rousseau
- lebte von 1712 – 1778
- frz. Schriftsteller, Philosoph, Naturforscher, …
- wichtiger Wegbereiter der Frz Revolution
- Volksherrschaft → Demokratie
- Der Mensch war von Natur aus gut und ist durch die korrupte und ungerechte Politik (Monarchie) schlecht und verdorben geworden“
- Freiheit → Meinungsfreiheit
Immanuel Kant
- lebte von 1724 – 1804
- dt. Philosoph d. Aufklärung
- „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“
- „Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“
- „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ → Wahlspruch der Aufklärung
- „Freiheit heißt, von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen“
- Verstand:
- der Verstand unterscheidet uns von den Tieren
- Mensch soll selbst nachdenken und sich nicht aus Faulheit Meinungen anderer (Vormünder z.B. Kirche, Staat) anschließen
- Meinung soll weitergegeben werden
Gründe für die Unmündigkeit sind nach Kant:
- Faulheit
- Feigheit
- Bequemlichkeit
- Vormünder und falsche Autoritäten
Diese gilt es zu überwinden, der Mensch soll sich entschließen seinen Verstand zu gebrauchen bzw. zu entfalten und sich von Vormündern zu befreien, um die kirchlich-dogmatische Welt von einer frei denkenden und handelnden Welt abzulösen. Nicht nur Kant vertrat diese Meinung. Andere, ihm Gleichgesinnte Philosophen und Wissenschaftler begannen die "neue" Wahrheit zu propagieren. Ein anderer wichtiger Leitsatz stammt zum Beispiel von dem Rationalisten René Descartes: "Cogito ergo sum" - Ich denke, also bin ich.
Gottsched und Lessing
Beide Namen stehen für einflussreiche und prägende Schriftsteller im Zeitalter der Aufklärung und ihre Werke sind auch noch heute von großer Bedeutsamkeit. Es ist jedoch unablässig zwischen beiden Autoren genau zu differenzieren. Lebten sie zwar in einer Epoche, hatten sie jedoch sehr konträre Auffassungen und Vorstellungen von Literatur.
Johann Christoph Gottsched (1700 – 1766)
Wichtige Daten:
- geboren am 2.2.1700 in Ostpreußen
- Studium an der Universität Königsberg: u.a. Theologie, Philosophie, Mathematik, Poesie
- 1719 Verteidigung der ersten Dissertation
- ab 1725 hält er Vorlesungen in Leipzig
- 1730 Professor für Poesie
- 1734 Professor für Logik und Metaphysik
- 1753 Heirat mit Luise Kulmus
- 1736 Wahl zum Senior der „Deutschübenden-poetischen Gesellschaft“ in Leipzig
- 1766 – 1766 Verfassen vieler Bücher, Dramen, Gedichte
Zusammenarbeit mit Theatergruppen → Caroline Neuber - 1765 2.Heriat mit Ernestine Neunes
- gestorben am 12.12.1766 in Leipzig
Bedeutende Werke:
- „Grundriss zu einer vernunftmäßigen Redekunst“ (1729)
- Versuch einer „Critischen Dichtung vor die Deutschen“ (1729)
- „Sterbender Cato“, ein Trauerspiel (1732)
- „Kern der deutschen Sprachkunst“ (1753)
- Herausgeber der Wochenschrift: „Der Biedermann“ (1727-1729)
In seiner Literaturtheorie „Versuch einer Critischen Dicht-kunst vor die Deutschen (1730)“ verurteilte Gottsched die Barockdichtung aus der Sicht der Aufklärer. Er widersetzte sich der Normen- und Regelpoetiken des Barock und trat für eine Verbreitung der aufklärerischen Ideen in der Deutschen Dichtung ein. Kern der Poetik Gottscheds war ein aristotelischer Grundsatz, die Nachahmung der Natur, und eine Forderung von Horaz, dass die Verbindung von Vergnügen und Nutzen die Aufgabe der Dichtung sei. Gottsched setzte die Gesetze der Natur mit den Regeln der Vernunft gleich. Unter "Nachahmung" verstand er jedoch nicht die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe, sondern lediglich eine Ähnlichkeit des Erdichteten. Gottsched forderte zudem die Einhaltung von Zeit, Ort und Handlung im Drama, wie auch schon Aristoteles. Doch dagegen setzte sich Lessing später ein. Nach Gottsched sollte auch der literarische Schaffensprozess nach den Regeln der Vernunft geschehen. Der Dichter sollte sich einen moralischen Lehrsatz zu Grunde legen und darauf eine Handlung aufbauen. Gottsched vertrat weiterhin die Ständeklausel: Adlige und Fürsten sollten nur in Tragödien und Heldendichtungen, Bürger und Leute von geringem sozialen Status hatten nur in Komödien und Romanen aufzutreten. Der Dichter sollte bei Gottsched ein Erzieher der Leserschaft im Sinne der Aufklärung sein.
Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781)
Wichtige Daten:
- geboren am 22.1.1729 in Kamenz/Oberlausitz
- 1746 – 1748 Studium der Medizin und der Theologie in Leipzig
- danach: freier Schriftsteller in Berlin
- 1760 – 1765 Sekretär in Breslau
- 1767 Dramaturg und Kritiker am deutschen Nationaltheater in Hamburg
- 1770 Bibliothekar in Wolfsbüttel
- 1776 Heirat mit Eva König
- gestorben am 15.2.1781
Bedeutende Werke:
- Der junge Gelehrte
- Der Misogyn
- Die alte Jungfer (1748)
- Miss Sara Sampson (1755)
- Fabeln (3 Bücher)
- Faust (Fragment) (1759)
- Minna von Barnhelm (1767)
- Emilia Galotti (1772)
- Nathan der Weise (1779)
- Die Erziehung des Menschengeschlechts (1780)
- Die eheliche Liebe (Gedicht) (1781)
Gottscheds Literaturtheorie war der des Barock zwar weit voraus, doch hinderte sie die Weiterentwicklung der bürgerlichen Literatur: durch Festlegung des literarischen Schaffensprozesses, Einhaltung der Ständeklausel und der drei Einheiten des Dramas und den aristotelischen Grundsatz von der Nachahmung der Natur. Seine Literaturtheorie wurde von Lessing am heftigsten kritisiert. Er lehnte alle Forderungen Gottscheds ab, ohne aber von den aufklärerischen Ideen abzuweichen. Lessings Standpunkt überwand die feudalen Literaturtheorien endgültig. Die Überwindung der Ständeklausel von Lessing wurde dadurch ermöglicht, dass der Mensch nicht mehr nach seinem sozialen Status handelt, sondern darüber hinausgeht. Lessing gab der Literatur eine neue Funktion: es sollte eine sittliche Läuterung des Leserpublikums erfolgen, anstatt einer moralischen Belehrung nach Gottsched.
An die Tragödie stellte Lessing besondere Forderungen: Angst, Furcht und Mitgefühl sollten beim Leser und Zuschauer erweckt werden. Der Leser sollte sich mit den Protagonisten auseinandersetzen können, mit ihnen mitfühlen und sich davor fürchten, das gleiche Schicksal zu erleiden. Der Held durfte deswegen keine ideale Figur darstellen, sondern er musste eine reale Person darstellen. Lessing fordert, im Gegensatz zu Gottscheds Nachahmung der Natur, eine poetische Nachahmung, d.h. die Dinge sollen vom Dichter nicht naturalistisch wiedergegeben werden, sondern Unwichtiges und Nebensächliches soll weggelassen werden, um den Fokus auf das Wesentliche zu konzentrieren. Lessing schrieb seine Gedanken zur Dramentheorie in der Hamburgischen Dramaturgie (1767/1768) nieder.
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Aufklärung in Deutschland
Die deutsche Ausgangssituation
Europa war im 17. Jahrhundert politisch weitgehend durch den Absolutismus geprägt, der uneingeschränkten Macht/Herrschaft eines Königs oder Fürsten. Der absolute Staat stand über einer Gesellschaft, in der jeder in einen bestimmten Stand hineingeboren wurde, den er nicht verlassen konnte. An der Spitze dieser Ständegesellschaft befand sich der Adel, der zwar keine politische Macht, dafür aber die Privilegien der Steuerfreiheit und der Grundherrschaft besaß. Das Bürgertum war einerseits Träger der staatlich gelenkten Wirtschaft, dem Merkantilismus (= eine Wirtschaftsform des 17./18. Jh. Mit dem Bestreben durch gesteigerte Warenausfuhr gegenüber der Wareneinfuhr Geld ins Land zu bringen) hatte aber wie der Adel keinen politischen Einfluss und zudem keine Privilegien. Die größte Last mussten die Bauern tragen: Steuern für den Staat sowie Abgaben für den Grundherrn, auf dessen Land sie arbeiteten.
Aus diesen Lebensbedingungen resultierten Unwissenheit, Aberglaube, Vorurteile und ein tiefer Pessimismus.
Der in Deutschland herrschende Partikularismus (Deutschland war in viele Kleinstaaten aufgeteilt) verhinderte neben der pessimistischen Stimmung zusätzlich eine fortschrittliche Entwicklung bezüglich des Denkens und Handelns.
Grundzüge und Entwicklung der Aufklärung
Während des 18.Jh. begannen nun Teile des Bürgertums (vor allem Akademiker) und auch einige Adlige zunächst in Frankreich diese Zustände zu kritisieren. Sie fingen an darüber nachzudenken, warum einige wenige Menschen privilegiert sind und andere eben nicht, und ob dieses System Gerechtigkeit und Gleichheit widerspiegelt. Der menschliche Verstand wurde, stark beeinflusst durch den in dieser Zeit stattfindenden wissenschaftlichen Fortschritt, zum Maß aller Dinge. Freiheit statt Absolutismus, Gleichheit statt Ständeordnung, wissenschaftliche Erkenntnis statt Vorurteil und Aberglauben, Toleranz statt Dogmatismus - so lauteten die neuen Ideen. Die Menschen sollten voller Optimismus ihren Lebensweg beschreiten; sie sollten ihre Tugenden aus Einsicht in deren Nützlichkeit und nicht aus Furcht vor Strafen entfalten, wie es die Kirche predigte. Die Aufklärer waren der Meinung, dass wenn die Bevölkerung erst um die Ursachen der Unterdrückung wüsste, sie einsehen würden, dass Änderungen, Erneuerungen vorzunehmen sind.
Man nahm dabei an, dass der Mensch von Natur aus gut und mit einem Verstand ausgerüstet sei und man ihm nur das Richtige zeigen müsste, damit er es tut. Die Erziehung des Einzelnen galt als erster Schritt zu einer Veränderung der Gesellschaft; die aufgeklärten Menschen würden schließlich eine aufgeklärte Welt schaffen.
Während die Ideen der Aufklärung in Frankreich 1789 in die frz. Revolution mündeten, verlangsamte der bereits erwähnte Partikularismus den Prozess der Demokratisierung der Gesellschaft in Deutschland. Zunächst in Lesegesellschaften und literarischen Salons reicher Bürger und Adeliger verbreitet, gelangten die neu erworbenen Ideen über Voltaire an den Hof des preußischen Königs Friedrich II., über Wieland und Herder, später Goethe und Schiller an den Weimarer Hof. Stärker als je zuvor wurde die deutsche Sprache gepflegt und die Lesegesellschaften, an denen sich nicht nur der Adel, sondern auch die Mittelschicht und das Kleinbürgertum beteiligten, breiteten sich rasch aus. Es wurden Enzyklopädien verfasst, die das erworbene Wissen der Bevölkerung nahe legen sollten. Beispielhaft lässt sich die "éncyclopédie ou dictionaire raisonée des scienes, des arts et des metiers" anführen, die 25 Bände mit 72 000 Artikeln umfasste; Herausgeber waren Diderot und d'Alembert.
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Die Verbreitung der Aufklärung durch die Literatur
Das erste "Massenmedium", um die Ideen der Aufklärung zu verbreiten, war die damals entstehende Presse, vor allem aber die Kunst, welche bisher nur im Dienst der Kirche und des Fürstenhofs gestanden hatte. Konnten doch nur wenige der Bevölkerung lesen, so war es ein leichtes die Menschen durch Bilder anzusprechen, sie zu erfreuen und gleichzeitig zu belehren. Die Kunst sprach neben dem Verstand vor allem die Sinne an und eignete sich bestens die Ideen "versüßt" unter die Bevölkerung zu bringen.
Das Interesse an Kultur wuchs und somit waren schon gegen Ende des 17.Jh. viele Lesezirkel und Lesegesellschaften gebildet worden. Die Lesezirkel dienten zur Verbilligung der Lektüre von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern, während die Lesegesellschaften sich noch zusätzlich als Gesellschaftskreise sahen, in denen die private Lektüre einen gesellschaftlichen Rang erhielt. Beide Kreise, die das Interesse der Menschen an Sprache und Literatur widerspiegelten, wirkten sich in einem hohen Ausmaß positiv auf die Erschließung eines neuen literarischen Marktes aus.
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Formen der Literatur
Die „kritische Dichtkunst“ & Das bürgerliche Trauerspiel
Was die Formen und Gattungen der Literatur betrifft, so hielt man sich einerseits an die Tradition, die von der Antike geprägt war, begann jedoch alte Formen mit neuen Inhalten zu verbinden. Vor allem der damals namhafte Literaturprofessor Gottsched ordnete und definierte in seinem Werk: „Versuch einer kritischen Dichtkunst“ die traditionellen Gattungen und stellte feste Regeln auf. Im Gegensatz zu den Wissenschaftlern aus dem Zeitalter des Barocks durchforstete Gottsched die alten Vorschriften und Muster daraufhin, inwieweit sie dazu geeignet seien moralische Lehren zu vermitteln.
Auch Lessing griff traditionelle Gattungen auf, veränderte sie aber, wenn sie zu seinen Absichten in Widerspruch gerieten. Um die Bedeutung der bürgerlichen Tugendhaftigkeit zu zeigen, ließ er in einer Tragödie Personen aus dem Bürgerstand auf-treten und ein „tragisches“ Schicksal erleiden (zentrales Merkmal eines bürgerlichen Trauerspiels), (vgl. „Miß Sara Simpson“, „Emilia Galotti“), obwohl Tragödien traditionellerweise in der Sphäre des Adels und der großen Politik spielten; bürgerliche Personen durften nur in einer Komödie vorkommen (mittlerer Stil).
Die Fabel
Aber auch die Fabel, ein volkstümliches Genre, das vor allem die unteren Schichten ansprach, eignete sich als Lehrform hervorragend für die Vermittlung von Lehren.
Definition Fabel:
„Die Fabel ist eine Beispielerzählung in Prosa – oder Versform, aus welcher der Leser am Ende eine moralische Lehre ziehen soll. Als Figuren agieren zumeist Tiere, die mit menschlichen Eigenschaften wie Vernunft und Sprache ausgestattet sind. Sie handeln in festen Rollen, weil sie bestimmte Eigenschaften verkörpern. So steht der Fuchs traditionell für die Schlauheit, der Wolf für Gier, der Löwe für Stärke und Macht. Häufig sind soziale Konflikte zwischen Mächtigen und Machtlosen in die Fabelwelt übersetzt. Nahezu klassisch ist die Konstellation, dass sich Tiere versammeln oder zu Gericht sitzen.“ (aus: Abiturwissen Literatur, Duden)
Die Fabel, welche schon früh zum verbreiten von Lehren genutzt wurde (z.B. durch Martin Luther) wurde zur zeit der Aufklärung vor allem von Friedrich von Hagedorn (1708-1754), Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) und Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) gebraucht.
Dabei unterschieden diese sich jedoch in ihrem Stil:
Hagedorn: Umbau der Fabel zum kritisch-ironischen Lehrgedicht
Gellert: Komposition mit Leichtigkeit
Lessing: Prosaform
Beispiel: C.F. Gellert: das Pferd und der Esel
Der Roman
Eine weitere Möglichkeit der „Erziehung“ des Bürgertums war der Roman. Jean-Jaques Rosseaus Erziehungsroman (1762) „émile ou de l’éducation“ („Emil, oder über die Erziehung“) z.B., war zugleich das wichtigste Werk zur Etablierung eines aufgeklärten Erziehungswesens.
Neben dem Erziehungsroman spielten auch andere Romanformen eine große Rolle: der Bildungsroman („Agathon“, WIELAND), der satirische Roman („Biographie eines Puidels“ ,PFEFFEL), der Briefroman („Gräfin von ***“, GELLERT); insgesamt erschienen zwischen 1700 und 1770 in Deutschland 1287 Romane.
Nachdem man Haufen von neuen Stilrichtungen geschrieben hatte, kam man über den englischen Roman zum pikarischen Roman, welche die Richtung der Empfindsamkeit war.
Romane der Aufklärung:
- Pikarischer Roman: „Schellmuffsky“ (Reuter), „Grandison der Zweite“ (Musäus)
- Roninsonade: „Die Flensburg“ (Gisander)
- Bildungsroman: „Agathon“ (Wieland), „Heinrich-Stilling-Romane“ (Jung), „Anton Reiser“ (Moritz, der den auktorialen Erzähler einführte)
- Satirischer Roman: „Der goldene Spiegel“ (Wieland), „Biografie eines Puidels“ (Pfeiffel)
- Briefroman: „Grafin von **“ (Gellert), „Frl. Von Sternheim“, erster Frauenroman (La Roche)
Moralische Wochenschriften
Die moralischen Wochenschriften, ein weiteres Produkt der Aufklärung, waren Voraussetzung für die Entstehung eines literarischen Buchmarktes und setzten sich die Verbreitung des neuen Gedankenguts zum Ziel. Durch das Aufgreifen populärwissenschaftlicher Themen, moralphilosophischer Erörterungen und die Anwendung neuer literarischer Verfahrens- und Vermittlungs-weisen wurde die Aufnahmebereitschaft des Publikums für neue Inhalte und Formen geweckt, eine breite Leserschaft er-schlossen und gleichzeitig die bürgerliche „Tugend“ und „Moral“ gefördert. Man schrieb in einfachen literarischen Formen, verfasste Dialoge, Briefe und/oder Kurzgeschichten. Vorbild der moralischen Wochenschriften waren die englischen „moral weeklies“. In kurzer Zeit entstand eine Unzahl von Zeitschriften:
Die populärsten Wochenschriften waren:
- Johann Matthesons’ „Vernünftler“ (1713/14)
- Brockes’ „Der Patriot“ (1724-1726)
- Gottscheds’ „ Der Biedermann“(1727-1729)
- Bodmers’ und Breitingers’ „Discourse der Mahlern (1698-1783)
Die moralischen Wochenschriften förderten die Entstehung der modernen Zeitschrift sowie den raschen Anstieg der Buchproduktion und den zahlenmäßig sprunghaften Anstieg der Schriftsteller.
Aufgrund moralischer Wochenzeitschriften entstand ein literarischer Markt. Auf diese Weise hatte man größere Leserschichten erreicht und konnte dadurch bürgerliche „Tugend“ und „Moral“ fördern. Die typischen Schreibarten waren literarische Formen, verfasste Briefe und Kurzerzählungen. Es entstanden viele neue Zeitschriften. Die erste Zeitschrift, die entstand (1713/14) war „Vernünftler“, herausgegeben von Johann Mattheson. Die darauffolgenden, unzähligen Zeitschriften waren Grundlage für die heutigen, modernen Zeitschriften, desweiteren waren sie vorteilhaft für die Buchproduktion, welche dadurch anstieg.
Lyrik
Die Lyrik der Aufklärung wies ein sehr großes Spektrum auf, sie reichte von Gedankenlyrik, Lehrgedichten über Oden und Hymnen bis zu Balladen. Die Aufklärungslyrik war von Subjektivität und teils starken Gefühlsregungen bestimmt.
„Anleitungen zum Handeln“
Neben Gedichten gab es zudem Schriften, die „Anleitungen zum richtigen Handeln“, darstellten. Die bedeutsamsten und bekanntesten stammen von Immanuel Kant und Georg Christoph Lichtenberg.
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Die Nachahmung der Natur: Die Frühaufklärung
Naturwissenschaftler hatten die Natur als „vernünftig“ angesehen und wollten dies auf die gesellschaftliche Ebene des absolutistischen Staates übertragen. Moral, Religion und Justiz wurden im Sinne ihrer „Vernunft“ betrachtet. Auch die Literatur griff darauf zurück, wie das literarische Rokoko, welches die Anakreontik weiter entwickelte. Friedrich von Hagedorn, Johann Georg Jacobi und deren Dichterkreis, in dem Johann Peter Uz, Johann Nikolaus Götz und Johann Wilhelm Ludwig Gleim mit dabei waren, besangen in Gedichten die Freude des Lebens, wozu auch Wein und Geselligkeit gehörten und zeichneten eine poetische Schäferlandschaft. Natur- und Landschaftslyrik entdeckte Bartold Hinrich Brockes. „Irdisches Vergnügen in Gott“ (1721-1748) spaltet seinen Titel einerseits in die Gottgewandtheit des Barock und andererseits stellt er die Entwicklung des Deismus dar. Aufgrund dessen wurde Brockes zum Verfasser von aufklärerischen Lehrgedichten.
Darauffolgend favorisierte der Bürger das bürgerliche Trauerspiel und den Bildungsroman. Die aufklärerische Literatur sollte belehren und unterhalten, darüber hinaus entwickelten Autoren ihre eigene Poetik, die das Besondere der Poesie herausarbeiteten. Es ergab sich, da Poesie prinzipiell nicht erlernbar sei, der Geniegedanke des Sturm und Drang. Gegenüber dem stand Gottsched, der mit Hilfe seiner philosophisch- rationalistischen Vorstellung und seiner Schüler zu dem Entschluss kam, dass Dichtung bzw. Poesie doch erlernbar sei.
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Die Vernunft und das Wahre, Gute und Schöne: Die Hochaufklärung
Der Schüler Gottscheds gründeten 1744 in Bremen „Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes“, bei dem sie sich von den Theorien ihres Lehrers distanzierten. Denn sie strebten empfindsame und gefühlvolle Unterhaltung mit lehrhafter Tendenz an. Aufgrund dessen wird diese Tendenz der Aufklärung „Empfindsamkeit“ genannt. Mit der Distanzierung der eigenen Schüler Gottscheds, wurde der „Literaturpapst“ des öfteren kritisiert. Nicht nur einer seiner Schüler, dessen Ideen Gottsched verdrängen wollte, hatte seine Theatertheorie gut untermauert, sondern auch aus Halle kamen viele Angriffe, wie z.B. durch Friedrich Georg Meier (1718-1777), in dessen Schrift der Titel lautet: „Beurteilung der Gottschedschen Dichtkunst“ (1747). Auch aus der Schweiz kamen kritisierende Aufklärer, wie Johann Jacob und Johann Jakob Breitinger, in dessen Poetiken „Critische Abhandlung von dem Weunderbaren in der Poesie“ bzw. „Critische Dichterkunst“, die Gegensätze zu Gottsched brachten. Im Gegensatz zu Bodmer und Breitinger, die das Emotionale und die Phantasie in der Dichtung forderten, welche sich stark den literarischen und philosophischen Tendenzen in England (Empirismus) widmeten, lehnte sich Gottsched an die französische Aufklärung (Rationalismus) an.
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Shakespeare und seine Folgen
Es hat lange gedauert, bis William Shakespeare mit seiner Truppe ein ortsansässiges Theater gefunden hatte und doch musste sie wieder eine Tour durch Europa machen, da ein Verbot der festen Theater verhängt worden war. Dadurch blieben viele Shakespeare-Stoffe in Deutschland hängen, jedoch dauerte es weitere 100 Jahre, bis erstevollständige Übersetzungen gemacht werden konnten. Durch Christoph Martin Wieland, der 16 Stücke Shakespeares übersetzte, unter anderem „Romeo und Julia“, König Lear“ und „Hamlet, Prinz von Dänemark“, begann in Deutschland der Shakespeare-Kult. Wichtige Werke, die Vorbilder für die Stürmer und Dränger wurden, waren: Goethe „Götz von Berlichingen“, Schillers Karl Moor aus „Die Räuber“, Jakob Michael Reinholz Lenz’ „Hofmeister“ orientierten sich an den Shakespearschen Figuren.
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Metakritik der reinen Vernunft: Hamann und Herder
Natürlich gab es auch Gegner der Aufklärer bzw. Der Vernunft. Johann Georg Hamann (1730-1788) war der radikalste Aufklärer, denn er war gegen die reine Vernunft und stand damit Immanuel Kant gegenüber. Seine Annahme ist nämlich, dass die menschliche Vernunft durch Sprache Wirklichkeit geworden sei. Es gibt zwar eine Harmonie zwischen der Sprache des Menschen und der Sprache der Natur, die jedoch dem Menschen nicht bewusst ist. Hamann deutet: „Sprache ist Nachahmung der Natur“, welches die Voraussetzung der Vernunft darstellt.
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- Lessing, Gotthold Ephraim - Nathan der Weise (literarische Erörterung)
- Locke, John - ein englischer Arzt sowie einflussreicher Philosoph und Vordenker der Aufklärung
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