Das Lied von Gott von Johann Wilhelm Ludwig Gleim
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»Ob wohl ein Gott im Himmel ist?« |
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Dacht' ich in meinem Zelt; |
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»Krieg hat der Türke, hat der Christ, |
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Krieg hat die ganze Welt! |
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Und wär ein Gott, so müßt' er wohl |
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Ein Gott des Friedens seyn! |
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Daß all' das Böse gut seyn soll, |
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Das will mir gar nicht ein! |
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Darum so scheints, es ist kein Gott; |
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Ein Gott hätt' alle Macht, |
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Zu tilgen aller Spötter Spott, |
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Und aller Fürsten Schlacht! |
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Was ists, daß er sie nicht gebraucht? |
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Den Frieden nicht gebeut? |
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Und daß noch manche Stäte raucht, |
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Von Kriegesgrausamkeit? |
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Ein Wort, dächt' ich, so wär' in Ruh |
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Das ganze Erdenrund!« |
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»Du Maulwurf!« dacht ich gleich hinzu |
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Mich schlagend auf den Mund! |
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Das Erdenrund ist nun einmal |
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Des Bösen Vaterland, |
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Wird aber einst ein Wonnethal |
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In seines Schöpfers Hand! |
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So dacht' ich! Und so denk' ich noch, |
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Und gehe meinen Pfad! |
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Bin, denk' ich einsam, bin ich doch |
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Ein ehrlicher Soldat! |
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Als solcher komm' ich doch einmal |
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Nach dieser kurzen Zeit, |
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Zu Gott dem Herrn ins Wonnethal |
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Der langen Ewigkeit! |
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Und sing' auf einem schönen Stern, |
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Ein ehrlicher Soldat, |
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Ein Loblied meinem Gott und Herrn, |
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Das sich gewaschen hat! |
Details zum Gedicht „Das Lied von Gott“
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1719 - 1803
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Das Lied von Gott“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Im Jahr 1719 wurde Gleim in Ermsleben (Ostharz) geboren. In der Zeit von 1735 bis 1803 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei Gleim handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 189 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 36 Versen mit insgesamt 9 Strophen. Der Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim ist auch der Autor für Gedichte wie „Triolet“, „Das Lied von der Freyheit“ und „Lied des Verwalters“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das Lied von Gott“ weitere 167 Gedichte vor.
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