Es fällt ein Stern herunter von Heinrich Heine
1 |
Es fällt ein Stern herunter |
2 |
Aus seiner funkelnden Höh’; |
3 |
Das ist der Stern der Liebe, |
4 |
Den ich dort fallen seh’. |
|
|
5 |
Es fallen vom Apfelbaume |
6 |
Der weißen Blätter viel; |
7 |
Es kommen die neckenden Lüfte, |
8 |
Und treiben damit ihr Spiel. |
|
|
9 |
Es singt der Schwan im Weiher, |
10 |
Und rudert auf und ab, |
11 |
Und immer leiser singend, |
12 |
Taucht er in’s Fluthengrab. |
|
|
13 |
Es ist so still und so dunkel! |
14 |
Verweht ist Blatt und Blüth’, |
15 |
Der Stern ist knisternd zerstoben, |
16 |
Verklungen das Schwanenlied. |
Details zum Gedicht „Es fällt ein Stern herunter“
Heinrich Heine
4
16
78
1822–1823
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das analysierte Gedicht stammt von Heinrich Heine, einem der bekanntesten Dichter der deutschen Romantik, welcher von 1797 bis 1856 lebte. Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und traurig. Es vermittelt das Bild eines abschiedlichen Schauerspiels der Natur.
Inhaltlich erzählt das Gedicht von diversen metaphorischen Handlungen und Ereignissen innerhalb der Natur. Der Fall eines Sterns, der hier speziell als Stern der Liebe bezeichnet wird, gibt das erste Bild, gefolgt vom sinkenden Laub eines Apfelbaums und den neckenden Lüften, die damit spielen mögen. Danach wird das Bild eines Schwans im Weiher dargestellt, welcher langsam in das Gewässer eintaucht, während er immer leiser wird. Abschließend wird die Stille und Dunkelheit betont, gefolgt von dem Zerplatzen des Sterns und dem Ende des Lieds des Schwans.
Interpretiert man diese Bilder, scheint das lyrische Ich den Verlust der Liebe und die damit einhergehende Trauer auszudrücken. Der Fall des „Sterns der Liebe“ könnte als das Ende einer Liebesbeziehung gedeutet werden. Das sinkende Laub und die neckenden Lüfte könnten die Vergänglichkeit symbolisieren, ebenso wie der „Schwan im Weiher“, der nach und nach in Stille versinkt. Die abschließende Stille und Dunkelheit sowie der verklungene Schwanengesang könnten als Metapher für die Einsamkeit und Leere nach einer Trennung gesehen werden.
Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen, es folgt also einem stringenten formalen Muster. Die Sprache ist poetisch und bildhaft, die Sätze sind klar und verständlich. Der poetische Ausdruck wird durch die zahlreichen Metaphern und Vergleiche verstärkt. Hervorzuheben ist die Benutzung von Naturbildern, um Gefühle und Eindrücke zu vermitteln, was typisch für die literarische Epoche der Romantik ist. All diese Aspekte tragen zur melancholischen und traurigen Stimmung des Gedichtes bei.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Es fällt ein Stern herunter“ des Autors Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1823 ist das Gedicht entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 78 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „Alte Rose“, „Altes Lied“ und „Am Golfe von Biskaya“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Es fällt ein Stern herunter“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Das Video mit dem Titel „Heinrich Heine Es fällt ein Stern herunter“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.
Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Heinrich Heine
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Heinrich Heine und seinem Gedicht „Es fällt ein Stern herunter“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
- Heine, Heinrich - Deutschland. Ein Wintermärchen (historischer Hintergrund & Analyse)
- Heine, Heinrich - Nachtgedanken (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Lyrisches Intermezzo (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Deutschland. Ein Wintermärchen (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Der Wind zieht seine Hosen an
Weitere Gedichte des Autors Heinrich Heine (Infos zum Autor)
- Abenddämmerung
- Ach, die Augen sind es wieder
- Ach, ich sehne mich nach Thränen
- Ach, wenn ich nur der Schemel wär’
- Ahnung
- Allnächtlich im Traume seh’ ich dich
- Almansor
- Als ich, auf der Reise, zufällig
- Alte Rose
- Altes Lied
Zum Autor Heinrich Heine sind auf abi-pur.de 535 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt