Als sie Amarant auf der Reise vermuthete von Leopold Friedrich Günther von Goeckingk

Mit Geschrei, verirrter Pilgrim, schweben
Wilde Gänse auf des Adlers Bahn,
Alle Fenster, alle Thüren beben
In den Hespen, und der Wetterhahn
Drehet kreischend auf des Giebels Spitze
Sich in kurzen Kreisen, und der Sturm
Stört hervor, aus tiefer Mauerritze,
Eul' und Käuzchen auf dem Kirchenthurm'.
In die Wette mit einander wehen
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Alle Winde; Schneegestöber füllt
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Erd' und Himmel; wie die Leichen stehen
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Thürm' und Meilenzeiger eingehüllt.
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Bläst der Sturm nicht an der Himmelshöhe
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Selbst das Licht von allen Sternen aus?
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Wehe, meinem armen Freunde, wehe,
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Trieb ihn heute seine Lieb' heraus!
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O wie will er durch zwei lange Haine,
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Und drei tiefe Flüsse, heute sich
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Zu mir finden? Arme Nante, weine,
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Denn um wen das alles, als um dich?
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Und vielleicht, daß im verschneiten Graben
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Er vergebens itzt um Hülfe schreit,
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Oder umgerissen ihn die Fluten haben,
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Wo kein Fischer seine Hand ihm beut.
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Werdet still, ihr Winde! Nimm die Hülle,
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Lieber Mond, von deinem Antlitz' ab!
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Aber horch! was trappelt? - Stille! stille!
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Horch! - O Himmel! seines Rappen Trab!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.5 KB)

Details zum Gedicht „Als sie Amarant auf der Reise vermuthete“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
28
Anzahl Wörter
172
Entstehungsjahr
1748 - 1828
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Als sie Amarant auf der Reise vermuthete“ ist Leopold Friedrich Günther von Goeckingk. Goeckingk wurde im Jahr 1748 in Gröningen (Landkreis Börde) geboren. Zwischen den Jahren 1764 und 1828 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 172 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 28 Versen. Die Gedichte „An sein Reitpferd“, „An Nantchen, als sie ihm Verschwiegenheit empfahl“ und „Als der erste Schnee fiel“ sind weitere Werke des Autors Leopold Friedrich Günther von Goeckingk. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Als sie Amarant auf der Reise vermuthete“ weitere 32 Gedichte vor.

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