Zur Versöhnung von Leopold Friedrich Günther von Goeckingk

1	Brause nicht mit deinen Flüchen länger
2	In des abgehärmten Mädchens Ohr;
3	Oeffne du nicht selbst, geliebter Sänger,
4	Ihr das Todesthor.
5	Denn vielleicht, nur eben durchgegangen,
6	Würd' es schon vor deinen Blicken klar,
7	Und du sähst zu späte, statt der Schlangen,
8	Liljen um mein Haar.
9	Steh' und poche dann! Wird er dich hören?
10	Lieg' und bettle deine Kniee wund:
11	Werd' ich darum jemals wiederkehren
12	Aus des Todes Schlund?
13	Mit Gewalt - ich kenne deine Hitze!
14	Sprengst du, mich zu suchen, wohl das Thor;
15	Aber ach! du dringst zu meinem Sitze
16	Mit Gewalt nicht vor.
17	In dem Lande, wo man nur die Treue
18	Und den Frieden, ihren Bruder, kennt,
19	Weiß man nicht, was dieser Erdball Reue
20	Oder Thränen nennt.
21	Hier, nur hier, ist's möglich, deinen Jammer
22	Umzuschaffen in der Liebe Ruh';
23	Führe denn, o Liebe! meiner Kammer
24	Heut' ihn wieder zu!

Details zum Gedicht „Zur Versöhnung“

Gedicht-Analyse

Leopold Friedrich Günther von Goeckingk ist der Autor des Gedichtes „Zur Versöhnung“. Der Autor Leopold Friedrich Günther von Goeckingk wurde 1748 in Gröningen (Landkreis Börde) geboren. Im Zeitraum zwischen 1764 und 1828 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 24 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 139 Worte. Leopold Friedrich Günther von Goeckingk ist auch der Autor für Gedichte wie „Zum Gedächtniß des fünfzehnten Julius“, „Als Nantchen sang“ und „An sein Reitpferd“. Zum Autor des Gedichtes „Zur Versöhnung“ haben wir auf abi-pur.de weitere 32 Gedichte veröffentlicht.

Weitere Gedichte des Autors Leopold Friedrich Günther von Goeckingk (Infos zum Autor)

• Als er erfuhr, daß er an seinem bisherigen Wohnorte bleiben werde
• Antwort
• Als er Nantchens Lieder ansah
• Als der Kummer über Nantchens Wankelmuth ihm eine Krankheit zuzog
• Zum Gedächtniß des fünfzehnten Julius
• Als Nantchen sang
• An sein Reitpferd
• An Nantchen, als sie ihm Verschwiegenheit empfahl
• Als der erste Schnee fiel
• Nantchen, an ihr Klavier

Zum Autor Leopold Friedrich Günther von Goeckingk sind auf abi-pur.de 32 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.