Einst von Ada Christen
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Ach wie war es leer und schaurig, |
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Als ich einst die Straßen zog, |
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Lebensmüde, sterbenstraurig, |
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Still mich in Dein Fenster bog. |
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Als ich dann mit dumpfem Weinen |
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Auf der Schwelle niedersank, |
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Von den eis’gen Marmorsteinen |
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Glühend heiße Tropfen trank. |
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Bangte Dir, daß sie mich fänden? – |
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Doch Du hast mich nicht geschaut – |
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Denn es ward von Priesterhänden, |
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Fern, ein Weib Dir angetraut. |
Details zum Gedicht „Einst“
Ada Christen
1
12
62
1870
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Einst“ ist von Ada Christen, einer österreichischen Dichterin, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte und schrieb. Das Thema der unerwiderten Liebe und des gebrochenen Herzens weist auf die typische Sentimentalität und Emotionalität der Lyrik des späten 19. Jahrhunderts hin.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht traurig und melancholisch. Es stellt ein Bild der Verzweiflung und Einsamkeit dar, verstärkt durch die dunkle Atmosphäre und die Worte der Dichterin, die Bilder von Leere, Kälte und Trauer evozieren.
In einfachen Worten ausgedrückt, beschreibt das lyrische Ich seine Gefühle der Verzweiflung und Traurigkeit, als es einst durch die Straßen zog, sich nach dem Geliebten sehnte, aber von ihm ignoriert wurde. Es erinnert sich an eine Zeit, in der es in tiefer Trauer und vielleicht sogar in einem Zustand der Depression war, und erinnert sich daran, wie es sich von der kalten, harten Realität verletzt fühlte, symbolisiert durch den Kontrast zwischen den „eis’gen Marmorsteinen“ und den „glühend heißen Tropfen“. Das lyrische Ich lässt auch vermuten, dass der Geliebte sein Leid nicht bemerkt hat oder ihn sogar absichtlich ignoriert hat, da er mit einer anderen Frau verheiratet ist.
Formal besteht das Gedicht aus einer zwölfzeiligen Strophe in einem regelmäßigen Versmaß. Die Sprache des Gedichts ist relativ einfach, aber symbolträchtig. Durch den Einsatz von Metaphern wie „eis’ge Marmorsteine“ und „glühend heiße Tropfen“ wird die emotionale Größe und Intensität der unerwiderten Liebe des lyrischen Ichs hervorgehoben.
Christens Diktion, inklusive Begriffe wie „Lebensmüde“, „sterbenstraurig“ und „dumpfes Weinen“, drücken das Leid und die Hoffnungslosigkeit des lyrischen Ichs aus und tragen zur wohldurchdachten Atmosphäre des Gedichts bei. Diese Form der Selbstausdrucks spiegelt auch das oft stark emotional geprägte Gefühlsleben der Epoche wider, in der das Gedicht entstanden ist.
Weitere Informationen
Die Autorin des Gedichtes „Einst“ ist Ada Christen. 1839 wurde Christen in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1870 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her der Epoche Realismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 62 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke der Dichterin Ada Christen sind „Abendbild“, „Allein!“ und „Alte Feinde“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Einst“ weitere 81 Gedichte vor.
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Zum Autor Ada Christen sind auf abi-pur.de 81 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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