Belle Helène! von Ada Christen
1 |
Belle Helène! belle Helène! |
2 |
Altberühmte Griechen-Schöne, |
3 |
Dich bewundern uns’re Väter, |
4 |
Dich verehren uns’re Söhne! |
5 |
Die entblößende Gewandung, |
6 |
Sie begeistert unsere Schönen, |
7 |
Unten kurz und oben kürzer – |
8 |
Wer wird nicht der Mode fröhnen?! |
9 |
Unsere Frauen, unsere Töchter |
10 |
Freuen sich der Menelause, |
11 |
Und die Paris-Studien treiben |
12 |
Sie sans-gène im eig’nen Hause! |
Details zum Gedicht „Belle Helène!“
Ada Christen
1
12
52
1870
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Belle Helène!“ wurde von Ada Christen, einer österreichischen Schriftstellerin und Lyrikerin, verfasst. Die Autorin lebte von 1839 bis 1901, dementsprechend stammt das Gedicht aus dem Zeitraum des 19. Jahrhunderts. Ada Christen war bekannt für ihre gesellschaftskritischen Werke, in denen sie auch Rollenbilder und bestehende Konventionen thematisiert und in Frage stellt.
Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von der Anspielung auf die mythologische Figur „Helene“ aus der griechischen Sagenwelt, bekannt für ihre Schönheit und die Rolle im trojanischen Krieg. Die ironische Wiederholung des Attributs „belle“, also „schön“, legt eine humoristische oder gar satirische Behandlung des Themas nahe.
Im Inhalt des Gedichts kommentiert das lyrische Ich die Mode und das Frauenbild seiner Zeit. Mit Bezug auf die Schönheit und die freizügige Kleidung der Helena kritisiert es die oberflächliche Bewunderung und Nachahmung der Schönheitsideale. Christen unterstreicht diese Kritik, indem sie die Mode als etwas darstellt, dem man scheinbar blind folgt („Wer wird nicht der Mode fröhnen?“). Darüber hinaus enthält das Gedicht eine zusätzliche ironische Ebene durch die Nennung von Menelaus und Paris, zwei Männern, die in der Helenasage eine Rolle spielten. Ihre Erwähnung legt nahe, dass das lyrische Ich einen Wandel im Verhalten der Frauen gegenüber der Männerwelt wahrnimmt, vielleicht sogar eine Art der Feminisierung.
Das Gedicht besteht aus zwölf Versen und einer Strophe, was eine recht kompakte, übersichtliche Form ergibt. Die Sprache ist gekennzeichnet durch die Verwendung von Anaphern (Wiederholung des „Belle Helène“), was den ironischen Ton unterstützt, sowie durch einen fließenden, leichtfüßigen Rhythmus. Ada Christen verwendet eine klare, verständliche Sprache, die durch ihren pointierten Blick auf die Gesellschaft und die Respektheischung der Schönheitsideale ihre Pointe erreicht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Ada Christen in „Belle Helène!“ auf ironisch-humorvolle Weise die Schönheitshuldigung und Modetrends ihrer Zeit kritisiert und hinterfragt. Dabei zeigt sie einen kritischen, aufmerksamen Blick auf die gesellschaftlichen Normen und Werte ihrer Epoche.
Weitere Informationen
Die Autorin des Gedichtes „Belle Helène!“ ist Ada Christen. 1839 wurde Christen in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1870 zurück. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 52 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke der Dichterin Ada Christen sind „Auf Ruinen“, „Auf dem Meere“ und „Auf den Bergen“. Zur Autorin des Gedichtes „Belle Helène!“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 81 Gedichte vor.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Ada Christen
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Ada Christen und seinem Gedicht „Belle Helène!“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
- Christentum - Veränderungen der Kirche zwischen dem 4. und 15. Jahrhundert
- Christentum - das Judentum als Mutterreligion des Christentums
- Libanon (Libanesische Republik) - ein Staat in Vorderasien am Mittelmeer
- Kirche - die Kirchen im Nationalsozialismus
- Kirchen im Nationalsozialismus
Weitere Gedichte des Autors Ada Christen (Infos zum Autor)
- Abendbild
- Allein!
- Alte Feinde
- Altes Lied
- Am Teich
- Asche
- Auf Ruinen
- Auf dem Meere
- Auf den Bergen
- Biedere Hausfrauen
Zum Autor Ada Christen sind auf abi-pur.de 81 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt