Abendbild von Ada Christen

Grau der Himmel, grau die Erde,
Grau das weite dürre Land,
Sonn’verbrannte nied’re Sträucher,
Schwarzer Sumpf und heißer Sand;
 
Doch schon weben in der Ferne
Abendnebel, dünn’ und leicht,
Ihre grauen feuchten Schleier
Und die träge Stille weicht.
 
Denn ein mildes kühles Lüftchen,
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Wie der reine Athemzug
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Eines schlafumfang’nen Kindes,
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Hemmt der Vögel matten Flug.
 
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Aus den Büschen, still sich regend,
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Ein geheimes Flüstern bricht,
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Leise klagt’s im Sumpf und silbern
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Spiegelt sich das Mondenlicht. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Abendbild“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
79
Entstehungsjahr
1870
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

„Abendbild“ von Ada Christen stellt eine romantische Landschaft dar, die sich zu einem friedlichen Abend hin wandelt.

Der Tag ist bisher heiß gewesen und die Landschaft ist von kargen Sträuchern und Sonne und Hitze überflutet. Doch im Hintergrund kann man schon den Abendnebel erahnen, der sich langsam über das Land senkt.

Auch das Wetter ändert sich und die Landschaft beginnt in eine friedliche Stimmung zu versinken. Der Wind weht sanft und kühl und hüllt die Landschaft in ein stilles Geheimnis ein. Man kann die leise Klage des Sumpfes und das silbern schimmernde Mondlicht wahrnehmen.

In dem Gedicht werden verschiedene Elemente zu einem stimmigen Ganzen zusammengestellt. Die Sonne, der Wind, der Abendnebel, die Sträucher, der Sumpf und das Mondlicht bilden ein poetisches Bild der romantischen Landschaft.

Es scheint, als ob die Natur ein inneres Gleichgewicht gefunden hat und sich durch den Abendnebel auf den nächtlichen Frieden vorbereitet. Es ist ein Moment der Ruhe und des Friedens, der jedem, der diesen Moment wahrnimmt, Trost spenden kann.

Dieses Gedicht ist ein schönes Beispiel für die Romantik, welche versucht, inmitten von Unrast und Unruhe friedliche Momente zu schaffen. Das Gedicht lädt ein, innezuhalten und die Schönheit der Natur zu bewundern und zu genießen. Es ist eine Einladung, den Alltag für einen Moment zu vergessen und sich von der Schönheit der Landschaft fesseln zu lassen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Abendbild“ der Autorin Ada Christen. Geboren wurde Christen im Jahr 1839 in Wien. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1870. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 79 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere Werke der Dichterin Ada Christen sind „Am Teich“, „Asche“ und „Auf Ruinen“. Zur Autorin des Gedichtes „Abendbild“ haben wir auf abi-pur.de weitere 81 Gedichte veröffentlicht.

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