Als ein guter Bekandter A. 1718. seinen Geburthstag in Leipzig begieng von Johann Christian Günther
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Schicke dich, gelehrter Freund! |
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Es erscheint |
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Des Geburthstags holder Morgen. |
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Unterbrich der Bücher Fleiß |
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Und den Schweiß |
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Aller klugen Sorgen! |
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Las des edlen Tages Schein |
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Unser seyn! |
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Las die freyen Jauchzer klingen! |
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Las des Bacchus Traubenblut |
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Wie den Muth |
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In dem Glase springen! |
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Eben darum bind ich dich |
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Sicherlich |
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Mit den schlecht gestimmten Saythen, |
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Daß du dich durch eine Lust |
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Lösen must |
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Nach Manier der Zeiten. |
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Unsre Väter hielten auch |
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Den Gebrauch, |
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Mit einander froh zu leben; |
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Hätten wir als ihr Geschlecht |
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Wohl das Recht, |
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Solches aufzuheben? |
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Nein, mein Bruder, auch dein Sinn |
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Geht dahin, |
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Junger Jahre Lust zu schmecken; |
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Du gehörst nicht in die Schaar, |
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Die so gar |
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Immer Grillen hecken. |
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Bacchus und der Venus Sohn |
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Kennen schon |
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Dein nicht murrisches Gemüthe, |
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Und durch ihren Zeitvertreib |
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Fühlt dein Leib |
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Feuriges Geblüte. |
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Manche liebe lange Nacht |
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Hat gewacht, |
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Wenn wir auf dem Faße schliefen |
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Oder auch, nachdem es kam, |
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In den Kram |
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Artger Mägdgen liefen. |
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Haben wir uns nicht zulezt |
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Erst ergözt |
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Und den Tummel ausgelaßen, |
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Als wir neulich, weist du wo? |
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Auf dem Stroh |
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Adamsäpfel aßen? |
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Dencke nur, wie wir zugleich |
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Manchen Streich |
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Heimlich list- und lustig spielten |
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Und wie wir auf Amors Höh |
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In dem Schnee |
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Warmer Brüste wühlten. |
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Doch Vergangnes hilft nicht mehr. |
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Gieb Gehör! |
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Heute geht es von dem Frischen, |
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Heute soll sich Rauch und Tranck |
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Und Gesang |
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In der Gurgel mischen. |
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Frey seyn ist der Götter Art, |
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Nichts gespart, |
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Was des Herzens Wuntsch begehret |
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Und was die Gelegenheit |
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Jezt verleiht, |
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Künftig nicht bescheeret. |
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Menschen haben, sind sie klug, |
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Ursach gnug, |
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Alle Stunden mitzunehmen |
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Und, so lang es Rosen schneyt, |
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Sich der Zeit |
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Klüglich zu bequemen. |
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Jener Weise hat gewis |
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Auch den Riß |
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Unsers Ebenbilds getrofen; |
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Schwalben, rief er, baut das Nest, |
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Denn man läst |
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Euch nicht ewig Sommer hofen! |
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Pfeile, Ströme, Bliz und Wind |
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Fliehn geschwind, |
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Noch geschwinder unsre Jahre; |
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Nicht ein einzger Augenblick |
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Kehrt zurück, |
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Täglich droht die Baare. |
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Bleibt es demnach festgestellt, |
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Auf der Welt |
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Minder Wirth als Gast zu heißen, |
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Ey, so last uns, weil es währt, |
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Eh man fährt, |
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Unsrer Lust befleißen. |
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Bruder, thu es auf mein Wort, |
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Schicke fort, |
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Las den Kellner scharf besprechen, |
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Da dein angebrochnes Fest |
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Melden läst, |
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Daß wir tapfer zechen. |
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Lade Gäste, doch nicht viel, |
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Denn das Spiel |
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Wird gemeiniglich verdorben; |
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Wenig, die sich wohl verstehn, |
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Gut begehn, |
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Haben Ruhm erworben. |
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Knaster, Coffee, Wein und Bier, |
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Die wie wir |
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Sich zusammen gut vertragen, |
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Sollen sich durch Kraft des Schalls |
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Durch den Hals |
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Mit einander jagen. |
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Daß man auch, was nöthig ist, |
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Nicht vergißt, |
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Las die Violinen holen! |
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Stimme sie wie unsern Sinn! |
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Mars, lauf hin |
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Und bereite Kohlen! |
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Trinck ein jeder, was er mag, |
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Diesen Tag, |
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Trinckt zu meines Freundes Ehren! |
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Wie so müßig? Nicht gepast! |
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Sauft und last |
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Tausend Vivat hören! |
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Lehrt Herrn Pfeifers Wohlseyn aus, |
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Bis der Schmaus |
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Unsern Köpfen Schwindel gebe! |
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Überschreyt selbst das Geschrey, |
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Singt dabey: |
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Seine Riebe lebe! |
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Seht, der Wirth versteht den Scherz, |
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Denn sein Herz |
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Hängt an diesem schönen Kinde, |
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Darum zieht er ihm so nah, |
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Daß er da |
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Süßen Zutritt finde. |
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Dieses wüntsch ich und darzu |
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Alle Ruh |
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Von dem hoch- und heitern Glücke, |
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Daß sein Auge sonder Qual |
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Tausendmahl |
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Diesen Tag erblicke. |
Details zum Gedicht „Als ein guter Bekandter A. 1718. seinen Geburthstag in Leipzig begieng“
Johann Christian Günther
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1695 - 1723
Barock
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Als ein guter Bekandter A. 1718. seinen Geburthstag in Leipzig begieng“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Christian Günther. 1695 wurde Günther in Striegau geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1711 und 1723. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Günther ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Epoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis 1720. Der Begriff „Barock“ leitet sich vom portugiesischen Wort „barocco“ ab und bedeutet „seltsam geformte, schiefrunde Perle“. Der Dreißigjährige Krieg(1618–1648) gilt als das maßgebende Bezugselement des Barocks. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ ein wirtschaftlich, politisch und kulturell verfallenes Deutsches Reich. Aufgrund der Auseinandersetzungen wurden ganze Landstriche entvölkert. So wurden Gewalt, Tod und Zerstörung zum Teil des Alltags der Menschen. Schwere Hungersnöte und Seuchen, wie die Pest, verschlimmerten die bedrohliche Situation der Bevölkerung weiter. Allein der Ausbruch der Pest dezimierte die Bevölkerung um ein Drittel. Die Dichtung des Barocks ist von drei Leitmotiven (Memento mori, Vanitas, Carpe diem) bestimmt, die die Lebenseinstellung der Bevölkerung beschreiben. Vor dem geschichtlichen Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges war der Alltag der Bevölkerung von Gewalt und Zerstörung bestimmt. Alle genannten Motive setzen sich auf unterschiedliche Art mit der verbreiteten Angst vor dem Tod und seinen Auswirkungen auseinander. In Deutschland kam es durch den Barock zu einer Ablösung des Lateinischen in der Literatur - einschließlich der philosophischen und wissenschaftlichen Literatur - durch das Deutsche. Die wichtigen Vertreter der Lyrik im Barock sind Paul Fleming, Martin Opitz, Andreas Gryphius, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Simon Dach, Johann Christian Günther, Angelus Silesius und Friedrich von Logau.
Das 525 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 138 Versen mit insgesamt 23 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Johann Christian Günther sind „Abendlied“, „Rosen“ und „So aber sucht man ihm die Wege vorzuschreiben“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Als ein guter Bekandter A. 1718. seinen Geburthstag in Leipzig begieng“ weitere 264 Gedichte vor.
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