An Herrn Hahn von Johann Christian Günther

Ich, Blaß, Charisius und der verbuhlte Bock,
Der, weil der Hundsstern brennt, nechst einen Haubenstock
Vor seine Liebste grüßt, sind jezo gleich beysammen,
Die Grillen durch ein Thee bey Knaster zu verdammen,
Da unterdes Herr Scharff noch auf der Canzel schwizt
Und sich um halber zehn durch Lehren starck erhizt.
Wir alle grüßen dich und Wincklern Lobesan,
Und wo der lezte nur vor dem Studiren kan,
So soll er auch einmahl bey einem kalten Schincken,
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Kommt's ihn gleich sauer an, auf unser Wohlseyn trincken.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „An Herrn Hahn“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
84
Entstehungsjahr
1714
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Johann Christian Günther ist der Autor des Gedichtes „An Herrn Hahn“. Im Jahr 1695 wurde Günther in Striegau geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1714 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Barock zuordnen. Bei Günther handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Zeitepoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis etwa 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei Abschnitte unterteilen: Früh-, Hoch- und Spätbarock. Das Leben war geprägt vom Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und der Pest. Die Menschen lebten in schwierigen Verhältnissen. Adelige lebten hingegen einen pompösen Lebensstil, wohingegen das Volk von Armut geplagt war. Die Fürsten wollten immer mehr Einfluss auf Erziehung und Lebensstil gewinnen. Bauernaufstände und Unruhen führten zu einem langsamen Umdenken der Menschen und zu einem zunehmenden Selbstbewusstsein. Besonders Pest und Krieg in der Zeit des Barocks zeigen auch ein prägendes Merkmal auf: der Gegensatz. Zum einen Armut, Elend und Tod, zum anderen Glanz, Prunk und Macht. So lebte die normale Bevölkerung in bitterer Armut, während Adelige einen protzigen Lebensstil bevorzugten. In Deutschland kam es durch den Barock zu einer Ablösung des Lateinischen in der Literatur - einschließlich der philosophischen und wissenschaftlichen Literatur - durch das Deutsche. Die Hauptvertreter der Lyrik im Barock sind Martin Opitz, Paul Fleming, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Andreas Gryphius, Simon Dach, Johann Christian Günther, Angelus Silesius und Friedrich von Logau.

Das 84 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Johann Christian Günther sind „Am Abend“, „Abendlied“ und „Rosen“. Zum Autor des Gedichtes „An Herrn Hahn“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 264 Gedichte vor.

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