Sechzehnzeiliges Sonnet an eben denselben von Johann Christian Günther
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Mein Daphnis, meine Lust, mein Trost, mein Jonathan, |
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Dem ich, o könt es seyn, mein Leben gern verschriebe, |
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Mit dem ich Tag vor Tag mich in der Weißheit übe, |
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Auf deßen Freundschaft ich das Unglück trozen kan, |
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Ja, der mir jezt mehr Guts als ich mir stets gethan, |
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Sind die in dieser Brust dir eingeweihten Triebe |
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Mir nicht viel köstlicher als brünstge Frauenliebe, |
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So greife mich der Zorn des höchsten Wesens an. |
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Hoch schwör ich durch den Kiel, noch höher in Gedancken, |
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Die Treue schliest sich hier in sechzehn Zeilen ein. |
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Allein mein reines Herz erlaubt ihr keine Schrancken |
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Und läst mich wenigstens hier keinen Dichter seyn, |
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Weil ich, du siehst es selbst, mit niedrigem Gesange |
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Durch die mit Fleiß versäumte Kunst |
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Nur eines einzgen Birnbaums Gunst |
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Mehr als den ganzen Wald des Helicons verlange. |
Details zum Gedicht „Sechzehnzeiliges Sonnet an eben denselben“
Johann Christian Günther
2
16
135
1695 - 1723
Barock
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Sechzehnzeiliges Sonnet an eben denselben“ des Autors Johann Christian Günther. Günther wurde im Jahr 1695 in Striegau geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1711 und 1723. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Günther handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.
Die Epoche des Barock begann etwa 1600 und endete im Jahr 1720. Die wörtliche Übersetzung des aus dem Portugiesischen stammenden Begriffes „barocco“ lautet „schiefe Perle“. Der Dreißigjährige Krieg, der im Jahr 1618 begann und 30 Jahre später (also 1648) endete, hat die Epoche des Barocks stark geprägt. Der Krieg war eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß. Die Menschen litten unter den Kämpfen, Hungersnöten und insbesondere unter der Pest, an der eine Vielzahl von Menschen verstarb. Die Bevölkerung in Deutschland ging um etwa 30 Prozent zurück. Insbesondere Pest und Krieg in der Zeit des Barocks zeigen auch ein wichtiges Merkmal auf: der Gegensatz. Zum einen Armut, Tod und Elend, zum anderen Macht, Prunk und Glanz. So lebte die normale Bevölkerung in größtenteils bitterer Armut, während Adelige einen luxuriösen Lebensstil bevorzugten. In Deutschland kam es durch den Barock zu einer Ablösung der lateinischen Sprache in der Literatur - einschließlich der wissenschaftlichen und philosophischen Literatur - durch die deutsche Sprache. Herausragende Vertreter für die Zeit des Barocks waren unter vielen anderen: Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Martin Opitz, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Christian Weise und Andreas Gryphius.
Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 135 Worte. Johann Christian Günther ist auch der Autor für Gedichte wie „Rosen“, „So aber sucht man ihm die Wege vorzuschreiben“ und „Der Unruh wird noch mehr, wenn Wieg- und Nahmenfest“. Zum Autor des Gedichtes „Sechzehnzeiliges Sonnet an eben denselben“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 264 Gedichte vor.
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