Dank und Bitte von Luise Hensel

Was kann ich Dir denn geben,
Der Du mir Seel' und Leben
Einst selbst gegeben hast?
Was kann zu Dir ich sagen,
Der Du in Schmach und Plagen
Für mich am Kreuz erblaßt?
 
Ach! lieben will ich, lieben!
Mein ganzes Herz soll drüben
Bei Dir, mein Jesus! sein.
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Des Todes bittern Wehen,
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Dich, Jesus! zu erhöhen,
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Wollt' ich mich freudig weihn.
 
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Gern will ich Müh' und Plagen
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Des Erdenlebens tragen,
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So lang es Dir gefällt.
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Vergieb nur meinen Thränen,
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Verzeih mein schmerzlich Sehnen
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Nach jener bessern Welt!
 
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Erbarme Dich der Deinen,
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Laß heller, heller scheinen
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Der Kirche siegend Licht!
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Ach! Viele gehn und trauern
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In dunkeln Zweifelsschauern
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Und kennen Dich noch nicht.
 
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Du wollest Dich der Armen,
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O Vaterherz! erbarmen
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Und ihnen Licht verleihn:
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Daß sie zu Deinen Frommen,
29 
Zu Deiner Kirche kommen
30 
Und ewig Dein sich freun. Amen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.8 KB)

Details zum Gedicht „Dank und Bitte“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
30
Anzahl Wörter
139
Entstehungsjahr
1819
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorgegebene Gedicht ist „Dank und Bitte“ von Luise Hensel, eine deutsche Dichterin und Erzieherin, die zwischen 1798 und 1876 lebte. Hensel ist vor allem bekannt für ihre tiefen religiösen und christlichen Werke. Dieses Gedicht stammt also höchstwahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert, einer Ära, in der Lyrik häufig zur Ausdrucksform religiöser Gefühle genutzt wurde.

Das Gedicht hinterlässt zunächst einen Eindruck tiefen Glaubens und fester Hingabe. Es zeigt ein Bild von tiefster Dankbarkeit und der Sehnsucht danach, Gott und Jesus nahe zu sein. Das lyrische Ich drückt eine intensive Liebe und Hingabe zu Jesus und Gott aus und stellt sich ihr gesamtes Leben in diesen Dienst. Es akzeptiert die Mühen und Leiden des Lebens auf Erden und äußert die Hoffnung auf ein besseres Leben in der anderen Welt nach dem Tod.

Die Form des Gedichts ist interessant. Es hat insgesamt fünf Strophen, jede mit sechs Versen. Dies verleiht dem Gedicht eine gewohnheitsmäßige Struktur, die die Konsequenz und den festen Glauben des lyrischen Ichs widerspiegelt. Die einfache Sprache und der klare Rhythmus machen das Gedicht leicht verständlich und erinnern an Gebete.

Die Sprache des Gedichts, obwohl einfach, ist tiefgründig und emotional. Sie wirkt ehrerbietig und unterwürfig, voller Respekt und Liebe für Jesus und Gott. Sie drückt den Wunsch aus, den Schmerz des Lebens zu ertragen und dann in den Himmel zu kommen. Sie zeigt auch Mitgefühl und Sorge für diejenigen, die in Dunkelheit und Zweifel leben, und bittet um göttliche Barmherzigkeit, um ihnen Licht und Führung zu geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Dank und Bitte“ ein starkes Zeugnis von Luise Hensels tiefer religiöser Überzeugung und ihres tiefgreifenden Glaubens ist. Sie drückt ein intensives Verlangen aus, Gott zu dienen und die Schwierigkeiten des Lebens zu akzeptieren, und betet für das Wohl der Mitmenschen, insbesondere der Armen und derer, die in Zweifel und Dunkelheit wandeln. Es ist ein leidenschaftliches, emotionales und dennoch einfaches und schön strukturiertes Gebet an Gott.

Weitere Informationen

Luise Hensel ist die Autorin des Gedichtes „Dank und Bitte“. Im Jahr 1798 wurde Hensel in Linum geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1819. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Klassik, Romantik oder Biedermeier zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 139 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 30 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Weitere Werke der Dichterin Luise Hensel sind „O nimm die kleine Gabe gern“, „Schau himmelan, schau himmelan“ und „Und Gottes Friede sei mit dir“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Dank und Bitte“ weitere 255 Gedichte vor.

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