Und Gottes Friede sei mit dir von Luise Hensel

Und Gottes Friede sei mit dir,
Er mag dich reichlich segnen.
Ach Kind, du wirst auf Erden hier
Noch manchem Schmerz begegnen.
 
Das Füßchen, das so zart jetzt ist,
Wird hart auf Dornen treten.
Dann lerne früh zu Jesu Christ
In gläub'ger Demut beten.
 
Jetzt, da der Herr uns Blumen schafft,
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Hat er auch dich gegeben.
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Willkommen auf der Pilgrimschaft,
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Du zartes, liebes Leben!
 
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Du bist nach Christi Wort getauft,
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Du sollst den Himmel erben,
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Dein Heiland hat ihn dir erkauft
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Durch sein Verdienst und Sterben.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Und Gottes Friede sei mit dir“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
86
Entstehungsjahr
1798 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Und Gottes Friede sei mit dir“ wurde von Luise Hensel verfasst, die zwischen 1798 und 1876 lebte. Somit ist dieses Gedicht dem 19. Jahrhundert zuzuschreiben, einer Zeit, in der Gefühle und innerer Ausdruck eine herausragende Rolle in der Literatur spielten.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht sehr spirituell und gläubig. Es ist klar, dass der Inhalt sehr stark durch den christlichen Glauben geprägt ist.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einer Ansprache an ein junges, wahrscheinlich neugeborenes Kind. Die Sprecherin, das lyrische Ich, wünscht dem Kind Gottes Segen und Frieden, prophezeit aber auch, dass es auf der Welt Schmerzen und Schwierigkeiten in Form von „Dornen“ begegnen wird. Trotz dieser Warnungen soll das Kind lernen, mit Glauben und Demut zu beten und sich auf Jesus zu verlassen. Die Ankunft des Kindes wird als Geschenk beschrieben – genauso wie die Blumen, die Gott erschafft. Es wird darauf hingewiesen, dass das Kind durch die Taufe nach dem Wort Christi den Himmel erben wird, da Jesus es durch seinen Tod und sein Verdienst für das Kind „erkauft“ hat.

Formal gesehen folgt das Gedicht einer festen Struktur mit vier Strophen, jeder bestehend aus vier Versen. Es folgt kein erkennbares Reimschema, was in Verbindung mit dem ernsten und hochtrabenden Ton des Gedichts ein Sinn von Gravität und Ernsthaftigkeit verleihen kann.

Die Sprache des Gedichts ist altertümlich und formal, mit einer deutlichen religiösen Konnotation. Hensel nutzt Wörter und Phrasen, die aus der Bibel stammen oder zumindest stark mit ihr assoziiert sind, um ihre Botschaft zu vermitteln. Sie spricht das Kind mit „du“ an, was eine enge Beziehung und Zuneigung zum Ausdruck bringt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Und Gottes Friede sei mit dir“ eine spirituelle Segenswünschung an ein Kind ist, in der sowohl die Hoffnung auf ein von Gott beschütztes Leben als auch die Realität bevorstehender Schwierigkeiten zum Ausdruck kommen. Es vermittelt die Wichtigkeit des Glaubens und des Vertrauens auf Jesus in schwierigen Zeiten. Formal und sprachlich ist das Gedicht geprägt durch seine religiöse Thematik und seinen ernsten, feierlichen Ton.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Und Gottes Friede sei mit dir“ der Autorin Luise Hensel. Im Jahr 1798 wurde Hensel in Linum geboren. In der Zeit von 1814 bis 1876 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 86 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Luise Hensel ist auch die Autorin für das Gedicht „Süßer Jesus, kehre wieder“, „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“ und „Gruß an Maria“. Zur Autorin des Gedichtes „Und Gottes Friede sei mit dir“ haben wir auf abi-pur.de weitere 255 Gedichte veröffentlicht.

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